Neuer Sport Scheck: Ein Glaspalast für den Sport

Wer im neuen Sporthaus einkaufen will, braucht Zeit und Muskelkraft. Denn das riesige Geschäft in der Neuhauser Straße hat mit den Kunden mehr vor, als ihnen bloß Sportartikel zu verkaufen.
von  A. Kostrzewa
Blickfang in der Fußgängerzone: Das neue Sport Scheck-Gebäude in der Neuhauser Straße.
Blickfang in der Fußgängerzone: Das neue Sport Scheck-Gebäude in der Neuhauser Straße. © Gregor Feindt

München - S portschuhe kaufen, sie anziehen und loslaufen – das war mal. Wer in München eine neue Sportausrüstung braucht, kann sich ab heute in einen neuen, über 10000 Quadratmeter großen Erlebnistempel einsaugen lassen, dessen Unterhaltungswert einem Technikmuseum für Sportbegeisterte in nichts nachsteht: den neuen Sport Scheck-Flagshipstore in der Fußgängerzone.

Das Ganze läuft unter dem Motto „Filiale dahoam“ - laut Helmut Briggl, der das Ladenkonzept entwarf, diente der Viktualienmarkt als Vorlage: Den Standlleuten gleich sollen 250 Mitarbeiter kompetent über Herkunft und Verwendung der Produkte aufklären, und der Eingangsbereich, in dem man in einem virtuell animierten Halbrund alle Etagen überblickt, ist laut Briggl einem Maibaum nachempfunden. „Kostproben“ des Sortiments gibt es in Form diverser „Probier“-Stationen:

Auf einem mit Steinen, Rasen und Holz ausgelegten Wanderpfad können Kraxler ihre Schuhe und Stöcke testen. In einem mit weißen Netzen umspannten Käfig ist es Golfern erlaubt, Bälle nach Belieben Probe zu schießen.

Technikfans probieren auf riesigen Smartphone-Nachbildungen, die sie um mindestens eine Kopflänge überragen, die Sport Scheck-Apps direkt aus und eine Laufband-Analyse mit Kamerafahrt durch den Englischen Garten ermittelt mit Herzfrequenz- und Lungenfunktionsmessungen den idealen Trainingsplan.

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Um den passenden Ski-Schuh zu finden, wird eine 3D-Messung der Füße durchgeführt, bevor das Gerät geeignete Modelle vorschlägt. Turnschuhe werden einer mechanischen Belastungsprobe unterzogen, Kletterseile so aufgedröselt, dass jede Faser erkennbar wird.

Wem das nicht reicht, kann im shopeigenen Fitnessbereich Trainingsstunden nehmen, im Fußballbereich kickern und Experten-Vorträge hören.

Die Sonnen-, Ski- und Taucherbrillen-Abteilung wird durch einen Optiker ergänzt, der die Neuerwerbung bei Bedarf in Sehschärfe schleift. Die Kinderabteilung hat einen Fitness-Spielplatz, die Kletterabteilung eine Boulderwand und am „GPS-Scheck“ können Ortungsgeräte in Echtzeit ausprobiert werden.

Droht in diesem Wust an Erlebnisangeboten der Orientierungsverlust, genügt ein Blick auf den Bodenbelag: Im Gymnastikbereich ist Turnhallen-Boden verlegt, im saisonalen Bereich schimmert der Boden weiß wie eine Schneedecke und unterm Dach bei den Outdoor-Artikeln ist der Boden steinig wie am Berg.

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Praktisch: In den Abteilungen findet man auf einen Schlag alles, was zur Ausübung der jeweiligen Sportart passt. So gibt es nicht eine große Schuhabteilung, sondern für jeden Sportbereich eine eigene. Wer also Zeit und Ausdauer mitbringt, dem bleibt für den neuen Scheck in der Fußgängerzone künftig nur noch eines zu wünschen: Gute Unterhaltung.

 

 

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