Neuer Chef im Eisbären-Zoo: Rasem Baban wird Direktor
München – Hellabrunn hat einen neuen Chef: Vor dem Aufsichtsrat setzte sich Rasem Baban (47) am Donnerstag gegen zwei Mit-Favoriten durch.
Baban stammt ursprünglich aus Mannheim, studierte Architektur und arbeitete auch schon als Unternehmensberater. „So habe ich viel über Management gelernt“. Das will er nun als Zoo-Chef umsetzen.
Tierpark-Erfahrung bringt er ebenfalls mit: Seit 2002 ist Baban stellvertretender Zoo-Direktor in Leipzig.
Weil er dort noch „wichtige Projekte“ zu Ende führen wolle, wird er seine Stelle in Hellabrunn erst im Sommer antreten. Bis dahin übernimmt die derzeitige Kuratorin Beatrix Köhler vorübergehend die Zoo-Leitung.
Über konkrete Pläne für Hellabrunn will Baban momentan noch nicht sprechen. „Ich muss erst einmal Stallgeruch annehmen, bevor ich das angehe.“ Er habe aber viel vor: Sein „Masterplan“ umfasse „sehr anspruchsvolle Ziele“.
Eine besondere Verantwortung sieht Baban für die Wildtiere des Zoos. Hier müsse eine Balance gefunden werden zwischen der artgerechten Haltung und dem Unternehmen Zoo, was sich am Markt behaupten könne.
Das gelte auch für die neuen Eisbär-Babys. Damit er deren Entwicklung bis zu seinem Umzug im Sommer nicht verpasst, habe er den Video-Stream aus dem Gehege auf seinem PC installiert.
Ein Lieblingstier habe er nicht. „Alle Tiere sind gleich wertvoll.“ Selbst Hyänen halte er für „sehr attraktive Tiere“.
Mit seiner Berufung nach Hellabrunn gehe für ihn „ein Lebenstraum“ in Erfüllung, so Baban: Bereits zu Bundeswehrzeiten habe er München lieben gelernt, schwärmt der designierte Tierpark-Chef. Besonders freue er sich auf das Oktoberfest („So eine Atmosphäre habe ich sonst noch nie erlebt“), Weißwurst und die „Herzlichkeit der Münchner“.
Neben seinen drei Kindern (17, 15, 12) und Frau Cordelia (43) will er auch seine Eltern nach München holen.
Hellabrunn-Chef Andreas Knieriem gibt sein Amt zum Monatsende auf und übernimmt den Berliner Zoo.