München-Neuhausen: Paketposthalle an der Arnulfstraße an Investmentfirma verkauft
Eigentümerwechsel bei der Paketposthalle. Die Deutsche Post hat das Gebäude an eine Investmentfirma verkauft. Die will auf dem Gelände "ein neues Stadtteilzentrum" errichten.
Laim - Es gab viele Ideen für die alte Paketposthalle in Neuhausen. Mal wurde über einen Konzertsaal spekuliert, mal über eine zentral gelegene Ikea-Filiale. Jetzt könnte es bald konkret werden: Wie die Deutsche Post gestern bestätigte, hat sie das 100. 000 Quadratmeter große Areal jetzt an die Büschl Unternehmensgruppe verkauft.
Die Post will die Briefe für München künftig in der Region sortieren
Die Gruppe beabsichtige, das Areal "in enger Abstimmung mit der Landeshauptstadt München zu einem neuen Stadtteilzentrum zu entwickeln", heißt es in der Mitteilung. Aktuell arbeiten auf dem Gelände allein im Briefzentrum München 400 Mitarbeiter. Die Post wickelt dort alle Briefsendungen für München ab – nach Angaben des Unternehmens täglich rund 4,5 Millionen. "Die postalische Versorgung stellen wir natürlich auch künftig sicher", erklärte Thomas Schlickenrieder von der Post. "Deshalb befinden wir uns bereits in abschließenden Verhandlungen zu einem potenziellen Ersatzgrundstück in der Region München."
Was die Büschl-Gruppe, die der Post bereits ein Areal in Schorn im Landkreis Starnberg abgekauft hat, mit dem Gelände vorhat? Dazu gibt es noch keine allzu konkreten Angaben – auch nicht zum Zeitplan. Das Unternehmen hat in München etwa das Gelände um den ehemaligen Agfa-Turm in Giesing entwickelt.
Unternehmens-Chef Ralf Büschl erklärte lediglich: "Die Entwicklung dieses großen, mit viel Potenzial ausgestatteten Grundstücks stellt eine verantwortungsvolle Herausforderung für uns dar." Man wolle "im besten Einvernehmen" mit Stadt, Bezirksausschuss und Nachbarschaft umsetzen. "Wir freuen uns, an diesem Ort ein Stadtteilzentrum entstehen zu lassen, das einerseits einen neuen und weiteren Lebensmittelpunkt in Neuhausen und Nymphenburg schafft und andererseits die bestehende Entwicklung der Stadt München in Richtung Westen unterstützt."
Die Anwohner wollen eine Öffentlichkeit herstellen
Im Viertel drängt man vor allem darauf, dass die Umgebung der Halle – bisher eben noch Betriebsgelände – zugänglich gemacht werden soll. "Der Bezirksausschuss wünscht sich, dass die Halle erlebbar wird", sagte Bezirksausschuss-Chefin Anna Hanusch (Grüne) am Dienstag im Gespräch mit der AZ. Noch lebt auch die Hoffnung, dass in die Halle zu einem Kulturzentrum werden könnte. Hanusch betonte auch, wichtig sei ein besserer Übergang in Richtung Hirschgarten-Viertel. "Und vielleicht ist ja doch auch irgendwo noch Platz für weiteres Wohnen."
Die Paketposthalle hat eine Spannbreite von 148 Metern und war in den 60er-Jahren von Rudolf Rosenfeld, Herbert Zettel, Ulrich Finsterwalder und Helmut Bomard geplant worden. Die unter Denkmalschutz stehende Paketposthalle hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Architekten inspiriert – wie Allmann Sattler Wappner, die eine spektakuläre Idee entwickelt hatten.
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