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Versuchtes Tötungsdelikt: Mann attackiert Bub (10) mit Messer

In der Münchner Innenstadt ist es am Samstag zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen, nachdem ein Mann einen Zehnjährigen mit einem Messer angegriffen hatte. Die Polizei ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
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50 Polizeibeamte waren am Samstag im Einsatz. (Symbolbild)
50 Polizeibeamte waren am Samstag im Einsatz. (Symbolbild) © imago/Ralph Peters

München - Großer Polizeieinsatz am Samstagabend in der Fußgängerzone. Der Zehnjährige war mit seinen Eltern und seinem Bruder in der Innenstadt beim Einkaufen. Gegen 19.40 Uhr bummelte die Familie, die im Landkreis Starnberg wohnt, durch das Geschäft TK Maxx in der Fußgängerzone. Plötzlich ging ein für die Familie offenbar wildfremder Mann auf den Zehnjährigen los. Laut Polizei hatte der Mann ein mittelgroßes Küchenmesser in der Hand, damit verletzte er den Buben schwer am Hals und an der Schulter.

Messerattacke: Familie erlebt mit, wie der Mann versucht, den Buben zu töten

Innerhalb weniger Augenblicke stand die Welt Kopf im TK Maxx. Die Eltern und der Bruder hatten den Mordversuch hautnah miterlebt, Zeugen überwältigten den Täter und fixierten ihn am Boden, andere halfen, das schwer verletzte Kind zu versorgen. Und mehrere alarmierten die Polizei.

"Die ersten Polizeibeamten waren gut drei Minuten nach dem Eingang des ersten Notrufs vor Ort", sagte Polizeisprecher Sven Müller gestern. Insgesamt rückten etwa 50 Beamte aus. Doch der Täter versuchte gar nicht zu fliehen. "Er hat sich sehr ruhig verhalten", sagt Sven Müller.

Der Bub wurde von einem Notarzt versorgt und anschließend in eine Klinik gebracht. In Lebensgefahr schwebte er laut Polizei nicht. Gestern hieß es, sein Zustand sei stabil. Die Familie des Buben und mehrere Augenzeugen mussten psychologisch betreut werden. Etwa zehn Personen wurden ins nahe Polizeipräsidium in der Ettstraße begleitet, wo sich Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams (KIT) um sie kümmerten.

Polizei ermittelt wegen versuchten Tötungsdelikt

Nach Informationen der AZ wohnte der Täter, der in der früheren Sowjetunion geboren wurde, in einer WG für Menschen mit psychischen Einschränkungen. Durch Gewaltstraftaten aufgefallen ist der 57-Jährige zuvor nicht. Lediglich in seinem Wohnumfeld sind ein paar Vorkommnisse aktenkundig geworden.

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Die Polizei ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Woher der Täter das Messer hatte, ist noch unklar. Dass er es zuvor bei TK Maxx gekauft hatte, dafür gab es bis gestern keine Indizien. Der 57-Jährige wurde zunächst in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums gebracht. Am Sonntagnachmittag ordnete ein Richter die Unterbringung in der Psychiatrie an.

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19 Kommentare
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  • rosa kuntz am 07.11.2021 21:36 Uhr / Bewertung:

    Warum werden solche kranke Personen nicht schon bevor sie solche grauenvolle Taten begehen, in die Pychiatrie eingewiesen ? Denn es stellt sich doch auch hier wieder heraus, dass der Messertäter
    der vier Geschädigten Männer polizeibekannt war, warum nicht auch den Ärzten ?
    Ich bin erschüttert, mit welcher Gleichgültigkeit manche Mitmenschen solche Geschehnisse mehr oder minder empathielos als "Tagesgeschäft" hinzunehmen bereit sind. Wer in der Situation der Opfer ist, wie der 10-jährige Junge und dessen Eltern, wird lange Zeit brauchen, diese Greulichkeiten zu verarbeiten.

  • Sarkast am 07.11.2021 16:42 Uhr / Bewertung:

    Langsam wird es Usus, mit einem offenen Messer in der Stadt herumzulungern.
    Kein Einzelfall, sondern längst gang und gäbe...

  • Himbeergselchts am 07.11.2021 14:29 Uhr / Bewertung:

    Die traumatierten Einzelfälle nehmen allmählich überhand.

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