Königsplatz München: Stadt-Schandis werden nicht patrouillieren

Weil das Personal schon jetzt nicht reicht, lehnen KVR und Polizei eine Ausweitung der Stadt-Schandis in die Maxvorstadt ab.
von  Myriam Siegert
Kein Einsatz am Königsplatz: Die Mitarbeiter des Kommunalen Außendienstes.
Kein Einsatz am Königsplatz: Die Mitarbeiter des Kommunalen Außendienstes. © Sigi Müller

München - Die Idee hatte im Vorfeld für Wirbel gesorgt, mancher fürchtete gar die Rückkehr der Schwarzen Sheriffs – nur eben in Blau. Jetzt patrouillieren die Frauen und Männer des Kommunalen Außendienstes (KAD) seit über einem halben Jahr zwischen Altem Botanischen Garten und Nußbaumpark am Sendlinger Tor und fast alle sind recht angetan.

Die Hoteliers im Viertel, Geschäftsleute, Anwohner, Bezirksausschuss und auch die Polizei. Die Streifen der mit Pfefferspray bewaffneten Truppe erfüllen offenbar ihre Funktion, "die Balance zwischen Aufrechterhaltung von Ordnung und großstädtischer Liberalität".

Nicht genug Personal für die Stadt-Schandis

Die Stadtrats-CSU möchte das Einsatzgebiet des KAD auf das Gebiet um den Königsplatz ausweiten. Seit die Kontrollen rund um den Hauptbahnhof verschärft wurden und der KAD unterwegs ist, seien Alkohol-, Drogen und Bettlerszene hierhin abgewandert. Dass das passiert ist im Moment dennoch unwahrscheinlich: Es gibt nicht genug Personal. Seit dem Start im Juli wird der KAD Stück für Stück aufgebaut: "Aktuell ist der KAD weiterhin noch nicht voll besetzt, der Einsatz erfolgt noch nicht im gesamten Gebiet und noch nicht im vollen Schichtsystem", so KVR-Chef Thomas Böhle (SPD).

"Unhaltbare Zustände" an der Glyptothek - Stadt wird aktiv

Am Königsplatz sind, laut Polizei, die Einsatzzahlen tatsächlich gestiegen (Jan - Juli 2017: 80, 2018: 101), dies liege vor allem an Rauschgiftdelikten (3 auf 18) und häufigeren Kontrollen. Denn die Polizei hat den Königsplatz bereits ins "Streifengebiet der Schwerpunkteinsätze" mit aufgenommen. Sie erachtet es mittelfristig als sinnvoll, das KAD-Einsatzgebiet hierhin auszuweiten, allerdings sollte erst einmal das "ursprünglich geplante Gebiet komplett bestreift werden". Der Königsplatz sei außerdem kein Brennpunkt.

KVR empfielt keine Ausweitung des Einsatzgebietes

Auch beim Sicherheits- und Aktionsbündnis Münchner Institutionen (S.A.M.I), das hier ebenfalls beratend mitspricht, findet man eine Ausweitung wenig sinnvoll. Dies könnte eine Verschlechterung oder Einschränkung im Einsatzverhalten bedeuten. Im KVR sieht man das ähnlich: Das empfiehlt dem Stadtrat, der am Mittwoch über den Antrag abstimmen soll, das Einsatzgebiet "zum jetzigen Zeitpunkt" nicht auszuweiten.

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