Historische Fotos aus Bogenhausen
Kaum ein Stadtteil hat seinen Charakter so
Bogenhausen - Stall reiht sich an Stall. Erschiene dieser Artikel der Abendzeitung am 16. April 1814, wäre dies ein passender Einstieg. Heute würde man eher schreiben „Villa reiht sich an Villa“, um Bogenhausen gerecht zu werden.
Das Stadtviertel hat sein Gesicht verändert. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war es ein einfaches Bauerndorf jenseits der Isar.
„Erst mit der Eingemeindung 1892 entwickelte sich Bogenhausen in rasanter Geschwindigkeit zu Münchens beliebtester und bald auch nobelster Wohngegend“, schreiben die beiden Historiker Karin Pohl und Willibald Karl.
Im hochwertig produzierten Band „Bogenhausen – Zeitreise ins alte München“ (Volk Verlag, 24,90 Euro) lassen sie die Geschichte lebendig werden: mit zahlreichen, zum Teil noch nie gezeigten Aufnahmen aus den umfangreichen Fotosammlungen des Stadtarchivs. Und mit Fakten, die auch für Nicht-Bogenhauser interessant sein dürften.
Zum Beispiel über den reichen Grafen Poppo, der möglicherweise Namensgeber des Viertels ist („Häuser des Poppo“), dessen Geschichte sich bis ins 8. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.
Aus heutiger Sicht kurios mutet auch an, dass die Gemeinde lange hoch verschuldet war und mit ihrem Ansinnen, zu München zu gehören, mehrmals abblitzte.
Eine Lehre aus der Geschichte: Wer pleite ist, kann nochmal groß rauskommen.
In der Bilderstrecke oben finden Sie einige bislang unveröffentlichte Fotos.
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