Geraldine Knudson: Tiroler Charme für München

Die neue Tourismus-Chefin der Stadt stellt sich vor: Geraldine Knudson ist Österreicherin und hat zuletzt Luxemburgs Image aufpoliert. Jetzt lebt sie sich in München ein – und sucht eine Wohnung
Laura Kaufmann |
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Geraldine Knudson stellt sich vor: Hier im Münchner Presseclub.
Martha Schlüter Geraldine Knudson stellt sich vor: Hier im Münchner Presseclub.

Geraldine Knudson, seit drei Tagen Münchens neue Tourismus-Chefin, lernt die Stadt erst einmal von ihrer unangenehmen Seite kennen.

„Ich suche gerade eine Wohnung für mich und meine Familie, meinen Mann und meine zwei Kinder, die im Sommer nachkommen“, sagt die gebürtige Tirolerin. „Natürlich würde ich gern im Lehel oder in Haidhausen wohnen – aber das will ja jeder. Ich habe schon gelernt, dass man in München nicht unbedingt da hinzieht, wo man gerne möchte, sondern dahin, wo man etwas bekommt.“

Die ersten drei Tage im neuen Amt hat sie jetzt hinter sich, am 2. April hat sie die Stelle angetreten, die ein Jahr unbesetzt blieb. „Meine Mitarbeiter waren rührend, haben mir Blumen und eine Karte auf den Tisch gestellt“, sagt die 44-Jährige. „Alle sind froh, dass es jetzt losgeht.“ Ein Jahr blieb ihre Stelle unbesetzt.

Wirtschaftsreferent Dieter Reiter erhofft sich „frischen Wind“ von dem Neuzugang, das Tourismuskonzept hielt er für zu angestaubt. München ist eben nicht nur Biergarten und Oktoberfest – letzteres hat er gleich selbst unter seine Fittiche genommen. Bisher hatte Gabriele Weishäupl an der Spitze von beidem gestanden: von der Wiesn und vom Tourismus.

Geraldine Knudson ist darüber nicht böse. „Ich besuche die Wiesn gern privat, aber ich bin froh, dass mir die Organisation jemand abnimmt.“

Sie will vermehrt auf Kultur und auf Wissenschaft setzen, und zwar nicht nur auf die großen Museen, sondern auch auf junge, kleine Designer, auf die aufstrebenden Kreativen. „Schwerpunkte von mir sind sicher Regionalität und Nachhaltigkeit“, sagt Geraldine Knudson.

Ein Trend, der um sich greift und jetzt auch Touristen faszinieren soll. Ob das eine gute bayerische Wirtschaft ist oder ein innovatives Restaurant, das mit regionalen Zutaten kocht, der kleine Designer, der Trachten herstellt oder Mode mit heimischen Materialien.

Zuletzt hat Geraldine Knudson in Luxemburgs Tourismus gearbeitet, dort am Image gefeilt. „Anders als München hatte Luxemburg aber praktisch gar kein Image. Eine vergleichsweise kleine Stadt, sehr international und Multi-Kulti und doch grün und sauber“ – da sieht sie Parallelen mit ihrer neuen Heimat.

Fremd ist ihr München nicht: Schon als Kleinkind war die Österreicherin hier zu Besuch, hat später hier studiert. Von ihren Verbesserungsvorschlägen für die Stadt spricht die neue Tourismus-Chefin wenig. Von „gemeinschaftlichen Zielen“ ist da die Rede, von der Verknüpfung einzelner Projekte.

Eine Marktanalyse soll jetzt in Auftrag gegeben werden, um zu sehen, wo das Image der Stadt aufpoliert werden kann, um Touristen zu begeistern.

Eins soll München aber nicht passieren. „Zu den Festspielen war ich in Salzburg“, sagt Knudson. „Die Stadt war so überlaufen. Der Münchner soll München wiedererkennen. Die Stadt muss authentisch bleiben.“

 

 

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