Fischer-Vroni doch auf der Auer Dult

Au - Geknickt war Hans Stadtmüller und ordentlich geärgert hat er sich, dass er wegen einem Versehen heuer nicht bei der Dult dabei sein wird. In mehreren Gesprächen mit der Abendzeitung hatte er angekündigt, eine Lösung zu finden, wie er’s doch noch mit seinem Steckerlfisch auf die Dult schafft. Dran geglaubt hatte er wohl selbst nicht mehr, fängt die Maidult doch bereits diesen Samstag an. Bis ein alter Freund mit seiner Hühnerbraterei ihn zu sich in den Biergarten einlud.
Was passiert war: Seit vierzig Jahren ist die Familie Stadtmüller schon auf der Dult. Jedes Jahr reicht Hans Stadtmüller die Bewerbung für die Wiesn und die Dult zusammen ein. Nur heuer wollte er die Dult-Bewerbung mit ein paar Fotos aufhübschen. Und verpasste so den Bewerbungsschluss am 31. Dezember. Weil alle Bewerber von der Stadt gleich behandelt werden, ist Nachreichen nicht möglich. "Ich hab die Dult so gern gemacht, weil der Kontakt mit den Gästen sehr eng ist", sagt Stadtmüller.
Weil er nicht nur zu seinen Gästen, sondern auch zu den Standlbetreibern einen engen Kontakt hat, darf er jetzt ein kleines Steckerlfisch-Standl bei Heinz Brenner im Biergarten seiner Wurst- und Hühnerbraterei aufbauen. "Jetzt freu ich mich richtig auf die Dult, weil’s ja überhaupt toll ist, so einen Kollegen zu haben", sagt Stadtmüller. Dafür zahlt er eine Umsatzpacht an Heinz Brenner.
Stadtmüller muss improvisieren
Der Biergarten ist viel größer als der von der Fischer-Vroni, doch das Standl ist sehr klein. Deshalb würzt Hans Stadtmüller die Makrelen in seinem Schweizer Hof und bringt sie zum Braten auf die Dult. Unter der Woche muss er in seinem Jagdschlössl am Rotkreuzplatz sein, aber am Wochenende will er den Steckerlfisch persönlich braten. Freilich können dann auch die Wiesngutscheine eingelöst werden – auch wenn’s für die Gutscheine nur Makrele gibt, weil kein anderer Fisch verkauft wird.
Im nächsten Jahr wird Hans Stadtmüller wieder mit seiner eigenen Fischer-Vroni auf der Dult sein. Denn dass er vergisst die Bewerbung einzureichen, das passiert ihm nicht noch mal.