Falsche Fuchzger im Schließfach
Ludwigsvorstadt - Eine aufmerksame Lebkuchenverkäuferin hat zwei Mitglieder einer Falschgeldbande auffliegen lassen. Skurril: Der Mann hat zwar einerseits Blüten vertreiben wollen, aber andererseits die Polizei um Hilfe gebeten.
Die Geschichte beginnt am letzten Wiesn-Samstag: Da taucht eine Frau (28) an einem Herzl-Stand auf dem Oktoberfest auf und will ein Lebkuchenherz für fünf Euro kaufen. Zum Bezahlen zückt die Italienerin einen 50-Euro-Schein. Doch die Standl-Besitzerin erkennt sofort, dass die Kundin ihr Falschgeld unterjubeln will. Sie alarmiert die Polizei auf der Festwiese und verbringt die Nacht in der Zelle.
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Am nächsten Tag, betritt ein 28-jähriger Italiener die Wache im Hauptbahnhof, weil er seine Freundin vermisst. Er bittet die Polizei um Hilfe. Wie die Freundin denn hieße, wird der Mann gefragt. Sehr schnell stellt sich heraus, dass es sich bei der Vermissten um die Festgenommene handelt. Nun gerät auch der Mann in Verdacht, mit dem Falschgeld zu tun zu haben. Die Beamten durchsuchen den Neapolitaner – Neapel und Regionen in Bulgarien gelten als Hochburgen von Fälscherwerkstätten einen Schlüssel zu einem Schließfach im Münchner Hauptbahnhof. Darin finden die Beamten insgesamt 107 professionell gefälschte 50-Euro-Scheine.
Gegen das italienische Pärchen ist inzwischen Haftbefehl ergangen. Die Ermittlungen haben die Falschgeldexperten des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) übernommen.
Die Ermittler versuchen nun herauszufinden, ob das Paar bereits erfolgreich Blüten unter die Leute gebracht hatte – und wer die falschen Geldscheine hergestellt hat.
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