Ewige Sommerferien für "Große Pause"
Dem hübschen Ladenlokal in der Baaderstraße war nur ein kurzes Zwischenspiel beschieden. Schuld ist der Vermieter.
Isarvorstadt - "In der Schule haben alle auf eins hingefiebert: Die große Pause. Und die gibt es jetzt auch fürs Kind im Erwachsenen, in der Baaderstraße 59 gleich bei der U-Bahn-Station Fraunhoferstraße":
So berichtete die AZ im Januar unter dem Titel "Wunderbare Jahre" über das kleine, ungewöhnliche und wirklich schöne Ladenlokal in der Baaderstraße. Das sollte laut Betreiber Tom Zufall "gesunde Sachen zum Mitnehmen" bieten. Mit seinem nostalgischen Mobiliar, bestehend aus Schulbänken und garniert mit Schreibschrift, weckte die "Große Pause" Kindheitserinnerungen. Im Sommer sollte auch die Terrasse in Betrieb genommen werden, Grillfleisch aus dem Kühlregal dann auch als Isarproviant dienen.
Das Ladenlokal, das laut Betreiber erst in zweiter Linie zum Verweilen einladen sollte, hat jetzt selbst nur kurz verweilt. Seit Juli ist Schluss. Schuld ist der Vermieter.
Aber diesmal scheint es sich nicht um einen München-typischen Fall von Eigenbedarf und/ oder Luxussanierung mit dem Ziel der Entmietung zu handeln. Vielmehr durfte der Vermieter seine Wohnung anscheinend nur als Wohnraum nutzen und beantragte schlicht nie eine Nutzungsänderung.
So erklärt's zumindest ein Schreiben, das der ehemalige Betreiber Zufall an die Eingangstür gehängt hat: "Liebe Gäste der Großen Pause, leider war es nur eine kurze Pause. Unser Vermieter hat das Objekt als Wohnung gekauft und uns gegen die Genehmigung der Lokalbaukommission als Gewerbeeinheit vermietet. Deshalb müssen wir leider schließen. Wir bedanken uns für Eure Treue und wünschen Euch eine schöne Zeit", steht dort in nüchternen Lettern.
Mit seinen Cafés hat Zufall derzeit wenig Glück. So muss auch sein Motto-Café "München 72" in der Kohlstraße im Mai 2014 schließen - aus einem typisch Münchner Grund: Die Nachbarn sollen sich über den Lärm beschwert haben.
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