Einkaufszentrum an der Theresienhöhe: Eröffnung verzögert sich bis Sommer

Schwanthalerhöhe - Noch ist es eine Riesen-Baustelle, das neue "Forum Schwanthalerhöhe". Der Komplex ist eingezäunt und teilweise verdeckt. Ein Baukran ragt in die Höhe: Hier wo XXXLutz einmal Möbel verkaufte und der erste Saturn Hansa der Stadt der Magnet der Jugend war.
Seit November 2016 wird die graue Betonburg richtig schick gemacht. Das von kritischen Anwohnern als "Affenfelsen" getaufte Betonmonster aus den 70er Jahren verwandeln zwei große Investoren in einen modernen Konsumtempel. Doch die Modernisierungs-Arbeiten und der Lärm nerven. Die Anwohner der Schwanthalerhöhe wünschen sich Normalität. Die lässt aber auf sich warten. Eine Teil-Eröffnung des "Forum Schwanthalerhöhe", anvisiert fürs Frühjahr, ist erst im Sommer 2018 möglich, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt.
Erst dann bieten Edeka (auf 3.000 qm) und der Bio-Laden VollCorner eine Nahversorgung mit Lebensmitteln. Ein Service, den vor allem ältere Bürger und Familien im Westend suchen. Auch Burger King, das französische Sportgeschäft Decathlon, Hugendubel, Guess und Parfümerien ziehen in den runderneuerten Komplex auf der Theresienhöhe ein.
200 Millionen Euro steckt die HBB, die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft, in die Modernisierung und den Ausbau ihrer Einzelhandelsflächen. Der Generalunternehmer hat sich zur Fertigstellung im Herbst 2018 verpflichtet. Große Mieter wie die Spielwarenkette "Toys R Us" eröffnen aber erst im November zum Weihnachtsgeschäft, bestätigt Harald Ortner, Geschäftsführer der HBB.

SPD-Politiker Laxy: "Konsumtempel ist überdimensioniert"
Gerade laufen die Innenausbauarbeiten, die Gebäudetechnik wird installiert und die Tiefgarage generalsaniert. Arno Laxy, Vorsitzender des SPD Ortsvereins Schwanthalerhöhe steht dem Großprojekt in seiner Nachbarschaft skeptisch gegenüber: "Diesen Kosumtempel als überflüssig zu bezeichnen wäre zu hart, aber überdimensioniert ist er in jedem Fall."
Denn: Zwei miteinander verbundene Einkaufsblöcke bieten dann eine Fläche von 35.000 Quadratmetern und 1.000 Tiefgaragen-Stellplätze. Der 51-jährige Laxy, Sprecher der Münchner SPD, bedauert, dass die Investoren das Objekt "letztendlich nach ökonomischen Kriterien entwickelt haben, ohne eine kreative Zwischennutzung." (Lesen Sie hier den AZ-Kommentar zum Thema)
Noch besteht die Chance Wünsche von Lokalpolitikern nach Platz für Kultur oder soziale Einrichtungen im Viertel zu berücksichtigen. Arno Laxy, der Mann fürs Westend, meint: "Man kann hier mehr daraus machen. Wenn es nach mir ginge, entstünde hier ein Jugendcafé mit Proberäumen für Bands. In so einem Einkaufszentrum werden sich sicherlich die Jugendlichen treffen."
Shopping, Gastronomie und Nahversorgung – das wollen die Bayerische Hausbau und die HBB hier verbinden: Schuhe, Kleidung, Blumen, Optiker und Restaurants: vom Sushi-to-go bis zum Eiscafé.