Ehemalige Arzneimittelfabrik: KVR verbietet Kunstaktion

Neuhausen - Die Farbe ist angerührt. Die Bilder sind aufgehängt. Die Jurte in der Tiefgarage steht. In der ehemaligen Arzneimittelfabrik in der Gabrielenstraße 9 könnte es losgehen mit Ausstellungen, Performances, Lesungen, Konzerten. Doch die Behörden erlauben es nicht.
Bei der Begehung durch das Kreisverwaltungsreferat (KVR) wurden erhebliche brandschutzrechtliche und verkehrliche Mängel, festgestellt.
Ausstellungen und Konzerte auf 7.000 Quadratmetern
Dreieinhalb Wochen wollten Christoph Nicolaus und Rasha Ragab mit sechzig weiteren Künstlern das 7.000 Quadratmeter große Gebäude bespielen. Diesen Mittwoch sollte Eröffnung sein. Weil sie nicht öffnen, bevor die Mängel behoben sind, hat Christoph Nicolaus eine Idee: "Jemand wird mit einer Kamera durch die Ausstellungsräume gehen. Das Innere wird dann über einen Beamer nach Außen projiziert."
Das Projekt war nicht angemeldet, weil trotz des großen Raumes alles im kleinen Rahmen stattfinden sollte. Es ist die sechste Zwischennutzung, das Kunst im Bau realisiert. Erst am Montag war das KVR darauf aufmerksam geworden. Unter anderem monieren sie, dass Rettungswege nicht beleuchtet sind und Notausgangsschilder fehlen. Oder dass die Baustellengeländer nicht ausreichend sind. Oder dass die Tiefgarage bespielt und befahren wird.
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Nach und nach wollen die Veranstalter die Räume verkehrssicher machen und für das Publikum öffnen – bei freiem Eintritt. Immerhin ist das Projekt auch durch das Kulturreferat gefördert. "Wir hoffen, dass die Behörden unser Projekt wohlwollend betrachten und die Räume freigeben", sagt Nicolaus.
Am Freitag ist die nächste Begehung. Am Abend soll die Kulturjurte in der Tiefgarage öffnen, ein Konzert mit arabischer Musik und eine Performance werden nach bisherigen Informationen stattfinden.