Die Stunden der Angst

In der Zentnerstraße in der Maxvorstadt geraten drei Menschen in Streit. Einer zieht eine Waffe und feuert. Es ist der Beginn eines riesigen Polizei-Einsatzes, der erst nach 21 Uhr endet.
dpa/az |
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Bilder vom Tatort in der Zentnerstraße
Wojciech Majewski 15 Bilder vom Tatort in der Zentnerstraße
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Wojciech Majewski 15 Bilder vom Tatort in der Zentnerstraße
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Wojciech Majewski 15 Bilder vom Tatort in der Zentnerstraße
Die Polizei war über Stunden damit beschäftigt, den Mann zum Aufgeben zu überreden.
Wojciech Majewski 15 Die Polizei war über Stunden damit beschäftigt, den Mann zum Aufgeben zu überreden.
Bilder vom Tatort in der Zentnerstraße
Wojciech Majewski 15 Bilder vom Tatort in der Zentnerstraße
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Wojciech Majewski 15 Bilder vom Tatort in der Zentnerstraße
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Wojciech Majewski 15 Bilder vom Tatort in der Zentnerstraße
Bilder vom Tatort in der Maxvorstadt
dpa 15 Bilder vom Tatort in der Maxvorstadt
Bilder vom Tatort in der Maxvorstadt
dpa 15 Bilder vom Tatort in der Maxvorstadt

Maxvorstadt -Ein lauer Frühlingsabend in der Maxvorstadt. Es ist gestern kurz nach 18 Uhr und noch hell draußen, als plötzlich Schüsse durch die Luft peitschen. Anwohner, die sich in ihrer Wohnung befinden und gerade entspannt ihren Feierabend genießen wollen, rufen sofort erschreckt die Polizei an.

In der Zentrale gehen gegen 18.10 Uhr erste Notrufe ein. Polizeisprecher Marcus Da Gloría Martins: „Die Streifen, die dann zeitnah vor Ort waren, bestätigten, dass es einen Schusswechsel gab.“
Als die Beamten vor Hausnummer 20 eintreffen, werden sie Zeugen eines Familiendramas, das sich mitten auf der Straße abspielt.

 

Ein Mann ist angeschossen, der andere bewaffnet

 

Was passiert dort auf der Straße vor dem modernen fünfstöckigen Mietshaus? Ein Mann liegt auf der Straße, offensichtlich angeschossen, und eine Frau redet wild auf einen zweiten Mann ein. Dieser ist bewaffnet, er fuchtelt mit seinem Revolver herum. Er hat schon häufiger abgedrückt, wie die durchlöcherten Bleche parkender Autos beweisen.

Sofort sperrt die Polizei das Gebiet weiträumig ab. Anwohner sollen in ihren Häusern bleiben und nicht ans Fenster treten, warnt die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter. Menschen, die von der Arbeit heimkehren, dürfen nicht zu ihrer Wohnung – und Anwohner, die abends ausgehen wollen, dürfen nicht hinaus.

Was dann geschieht, ist nicht ganz klar. Fest steht: Beamte erwidern irgendwann das Feuer auf den Bewaffneten, treffen ihn mit einem Schuss ins Bein. Der Mann sackt auf dem Bürgersteig zusammen. Währenddessen kann der Verletzte geborgen und in ein Krankenhaus gefahren werden. Dort stellt sich heraus, dass der Mann insgesamt vier Mal getroffen worden ist. Sein Zustand ist laut Polizei stabil.

Hier gibt's unseren News-Blog zum Nachlesen

In der Zentnerstraße erkennt der Schütze derweil seine immer ausweglosere Situation. Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort, selbst das Sondereinsatzkommando (SEK) steht Gewehr bei Fuß. Da der Täter aufgrund seines Beinschusses nicht flüchten kann, hält er sich nun die Waffe an den Kopf und droht immer wieder mit Selbstmord. Die Frau redet auf ihn ein, ruft immer wieder seinen Vornamen: „Hassan.“

 

Es folgt ein zermürbender Nervenkrieg

 

Was dann folgt, ist ein zermürbender, knapp dreistündiger Nervenkrieg zwischen dem Schützen und der Polizei. Das Ende des Dramas erfolgt gegen 21 Uhr. Zugriff der Polizei. Der Täter wird überwältigt und entwaffnet. Zuvor haben die Beamten den Täter mit Blendgranaten außer Gefecht gesetzt.

Wenig später gibt es auch Aufklärung über das Motiv. Fest steht inzwischen, dass es sich bei Hassan, dem Täter, um einen 40-jährigen Iraker handelt. Die Frau ist eine 24-jährige Syrerin – und seine Ehefrau. Zusammen hat das Paar mehrere Kinder. Sie leben getrennt, streiten um das Sorgerecht.

Eigentlich, so findet die Polizei heraus, wollten sie sich zu einem Mediationsgespräch in der Zentnerstraße treffen. Die Frau hatte zur moralischen Unterstützung ihren Onkel, einen ebenfalls 24-jährigen syrischen Landsmann mitgenommen. Bei diesem Gespräch muss etwas schiefgelaufen sein. So schief, dass der Iraker am Ende seine Pistole zieht und auf den Verwandten seiner Frau feuert.

Für die Anwohner in der Maxvorstadt ist mit dem Ende der Bedrohung aber noch keineswegs die Normalität wiederhergestellt. Noch bis tief in die Nacht sind die Tatortermittler der Polizei vor Ort, um Spuren zu sichern. Die Syrerin wird psychologisch betreut, während ihr Mann die Nacht im Gefängniskrankenhaus Stadelheim verbringt.

 

 

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