Dachabsturz in der Münchner Kapuzinerstraße: Das große Aufräumen
Isarvorstadt - Nach dem Absturz von Dachteilen in der Isarvorstadt werden Sperrungen vor dem Unglückshaus noch eine Zeit lang andauern. Der Gehweg und der Radweg an der Kapuzinerstraße kurz vor dem Baldeplatz in Richtung Isar wurden aus Sicherheitsgründen noch nicht wieder freigegeben. Voraussichtlich wird ein oberirdischer „Tunnel“ für Fußgänger aufgestellt werden.
Wie der vom Hauseigentümer beauftragte Architekt Lutz Heese der AZ sagte, wird vermutlich das komplette Gesims an dem etwa 100 Jahre alten, denkmalgeschützten Wohnhaus erneuert werden müssen. Heruntergestürzt war das Gesims an der Kapuzinerstraße – über eine Gesamtlänge von etwa 25 Metern. Um die Ecke, in der Auenstraße, blieb es im Mauerwerk verankert – noch.
Wie berichtet, war das Dachgesims am Freitag, gegen 7.40 Uhr plötzlich aus 17 Metern Höhe in die Tiefe gekracht. Die einzelnen Betonteile, aus denen Eisenbewehrungen ragten, waren bis zu fünf Meter breit und insgesamt rund eine Tonne schwer. Obwohl zur Unglückszeit mindestens zehn Menschen in unmittelbarer Nähe unterwegs waren, wurde nur eine Frau (26) leicht verletzt. Die Fußgängerin wartete an der roten Ampel. Sie wurde von herabfallenden Steinen am Knöchel getroffen, dabei erlitt sie eine Schürfwunde und einen Schock.
Fahrradanhänger komplett zerstört
Im Unglückshaus leben etwa 50 Menschen, darunter 19 Kinder. Ein Vater und seine beiden Kinder hatten unfassbares Glück. Der Mann wollte seine Kleinen im Fahrradanhänger zum Kindergarten fahren. „Eine Minute später und es hätte alle drei erwischt“, sagt ein Nachbar. Der Fahrradanhänger wurde völlig zerstört. Ein Mann (38), der sein Rad vor dem Haus abgestellt hatte, entging ebenfalls um Haaresbreite schweren Verletzungen. Ein Teil schlug einen halben Meter neben ihm ein. Noch am Freitag wurde die Straßenbeleuchtung repariert. Die Feuerwehr entfernte lose Teile vom Dach und Bauarbeiter entsorgten die Gesteinsmassen.
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