Brand in München: Brandstiftung ursächlich für Feuerdrama in Dachauer Straße

Maxvorstadt - Ein technischer Defekt war es laut Polizei nicht, der die Matratze entzündet hat. Und offenbar auch keine achtlos weggeworfene Zigarette oder brennende Kerze: Einem Bericht der Bildzeitung zufolge schließt die Polizei fahrlässige Brandstiftung aus.
Zwar sei das Gutachten der Brandfahnder noch nicht abgeschlossen, es gebe aber durchaus eine Tendenz, sagte ein Polizeisprecher der "Bild". Das würde bedeuten: vorsätzliche Brandstiftung. Am Montag wollte sich die Polizei allerdings nicht zu dem Bericht äußern, das LKA-Gutachten sei noch nicht fertig, so ein Sprecher.
Die weiteren Ermittlungen sind außerdem ebenfalls noch nicht abgeschlossen und gestalten sich schwierig.
Vernehmungen sind schwierig
Ein großes Problem ist die Wohnsituation in dem Haus: Offiziell sind an der Adresse 97 Menschen gemeldet. Jedoch haben die wenigsten dort wirklich gewohnt. Viel mehr gibt es Personen, die schon lange nicht mehr dort verkehrten und neue Bewohner, die aber nicht dort gemeldet sind. Somit muss die Polizei nun mühsam ermitteln, wer wirklich zur Brandzeit im Haus war. Hinzu kommt, dass die wenigsten Bewohner Deutsch sprechen, bei den Befragungen müsse jedesmal ein Dolmetscher anwesend sein, so ein Polizeisprecher.
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In dem Gebäude an der Dachauer Straße gab es in den letzten Jahren bereits zwei Einsätze wegen Brandstiftung, beide Male konnten die Verursacher nicht ermittelt werden. Ob es einen Zusammenhang zu dem aktuellen Fall gibt, lässt sich noch nicht sagen. "Aktuell geht es darum, den Verantwortlichen für die drei Toten zu finden", sagte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft gegenüber der AZ.
Bei dem verheerenden Brand in der vergangenen Woche waren ein Vater und seine beiden neun und 16 Jahre alten Töchter ums Leben gekommen. Elf Menschen wurden verletzt. Bei der Evakuierung spielten sich dramatische Szenen ab. So versuchten Bewohner der oberen Stockwerke, über eine Feuerleiter zu flüchten. Diese endete jedoch sieben Meter über dem Boden.