Beliebte Boazn: Der "Bierdeifi" bleibt

Seit mehr als drei Jahrezehnten ist der "Bierdeifi" ist eine Institution in Milbertshofen. Wirtin Sylvia Nerlinger (66) wollte eigentlich aufhören. Warum sie jetzt doch bleibt.
von  Jasmin Menrad
Urig und immer leibevoll dekonriert: So lieben die Stammgästen "ihren " Bierdeifi.
Urig und immer leibevoll dekonriert: So lieben die Stammgästen "ihren " Bierdeifi. © privat

Seit mehr als drei Jahrezehnten ist der "Bierdeifi" ist eine Institution in Milbertshofen. Wirtin Sylvia Nerlinger (66) wollte eigentlich aufhören. Warum sie jetzt doch bleibt.

Milbertshofen - Uralte Holzbalken, die Speisekarte steht mit Kreide an der Wand und hinter der Bar steht lächelnd die Sylvie: So kennen die Leute aus dem Münchner Norden den „Bierdeifi“ in der Nietzschestraße seit 32 Jahren.

Innendrin hat sich seither kaum etwas verändert, nur die Spielautomaten sind vor ein paar Jahren verschwunden. Wirtin Sylvia Nerlinger dekoriert seit über 30 Jahren ihr Stüberl immer passend zur Jahreszeit, auf zwei langen Kreidetafeln stehen typische Münchner Ausdrücke.

Doch zuletzt wurde das Boazn-Idyll getrübt, die Stammgäste mussten um ihr Traditionsstüberl bangen. Wirtin Sylvia (66) wollte das Stüberl zum 1.Juni an einen Nachfolger übergeben. „Viele wollten meinen Bierdeifi weiterführen. Aber wer das Stüberl übernimmt, muss zum Viertel und seinen Menschen passen und die Muße haben, die Tradition weiterzuführen“, sagt die Wirtin.

Sie glaubte, jemanden gefunden zu haben. Doch der entpuppte sich als Scharlatan.

Jetzt macht Sylvie erst einmal weiter, und hofft, dass jemand kommt, der gemütlich ein Bier trinkt, mit den Stammgästen ratscht und dann irgendwann sagt „Zum Deifi, ich übernehm das Stüberl.“ Dann könnte Sylvie endlich mehr zeit mit ihrer Mutter verbringen und ab und an in ihrem Bierdeifi vorbeischauen.

Bis es soweit ist, können die Stammgäste aber erst einmal aufatmen.

 

 

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