Belebte Entspanntheit: Ein Streifzug rund um den Preysingplatz
Haidhausen - Manche Stadtteile werden von der Hektik des Alltags geleitet, andere sind bunt, schrill und laut. Aber immer wenn ich über den Preysingplatz gehe, strahlt dieser eine Belebtheit und trotzdem eine Entspanntheit und Ruhe aus, die man in München fast an keinem anderen Ort findet.
Vor der Kirche plätschert der Ziegelbrennerbrunnen
Das Zentrum und ein starkes Bollwerk ist die Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche St. Johannes. Das große verwinkelte Backsteingebäude schart alles und alle um sich herum. Vor der Kirche plätschert leise der Ziegelbrennerbrunnen mit seinen beiden Steinfiguren. Kinder pritscheln im Wasser.
Mütter sitzen auf den umliegenden Bänken, auch ältere Menschen aus dem nahen Altenheim. Bunte Kreideblumen, Hüpfhäuschen schmücken die Betonplatten am Boden.
Ich setze mich auf eine Bank und lasse den Zauber dieses Platzes ein wenig auf mich wirken. Lichtflecken brechen durch das dichte Blätterdach der Linden und werfen den Platz in ein wirres Gemisch mit Licht und Schatten.
Vor mir, an einem Lichtmast, sind ein paar Kinderradl, Roller und ein kleines Kinderauto mit einem Drahtseil zusammengebunden. Ein Zahlenschloss verbindet die beiden Enden.
Ein junger Vater versucht, sich an die Kombination zu erinnern, eine Mutter springt ein: "Versuchen Sie mal..." Es klappt, und bald schon sind die Kleinen mit den Radln unterwegs auf dem Platz.

Wenn die Friedenstaube unter dem Basketball prangt
Ein starker Adler schmückt den Eingang der Kirche, die Rückseite ein Laute spielender Engel. An einer Seite hängt ein gut bespielter Basketballkorb. Auf die Korbplatte hat jemand mit weißer Kreide eine Friedenstaube gemalt.
Ich stöbere durch die Umgebung. Ein altes, unbewohntes Haus mit Graffitis versehen leuchtet bunt. Roller davor, auch ein gelbes Post-Radl.
Die Straßen rund um den Preysingplatz laden zum Schauen ein
Gegenüber ein wunderschön renoviertes altes Stadthaus. Dazwischen führt ein Durchgang zu einem großen Hinterhof. Ein alter VW Käfer, aus der Zeit, als Autos noch eine Seele hatten, grinst mich an.
Die Straßen rund um den Preysingplatz laden zum Schauen ein. An einem Lampenladen spiegeln sich die Gebäude gegenüber in einer Lampe. Offene Hoftüren gewähren Einblicke in bunte Hinterhöfe. Verschnörkelte Balkone, Reliefs und Bilder finden sich an manchen Hausfassaden. Ein schönes Eck zum Anschauen und Verweilen.
In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller
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