Baustelle Volkstheater: So sieht es aus in Deutschlands modernstem Bühnenbau
München - Das Münchner Schlachthofviertel ist bald um eine Kulturstätte reicher: das modernste Theater Deutschlands.
135 Millionen Euro kostet der Bau, der am 15. Oktober 2021 mit einer Festwoche seine Tore öffnen wird. Um einen Innenhof sind in den vergangenen drei Jahren auf 14.000 Quadratmetern vier Spielstätten - nämlich drei Bühnen und ein Raum für Konzerte - zwei große Probenräume, Werkstätten, Lager, eine Gastronomie, Künstlerwohnungen und eine Kindertagesstätte entstanden.
Rund 40 Jahre war das Volkstheater zuvor als Mieter in der Mehrzweckhalle des Hauses des Sports in der Brienner Straße untergebracht. Eine Sanierung der alten Räume hätte allerdings 50 Millionen gekostet - und damit den Rahmen gesprengt. So war der Weg frei für den Neubau des modernsten Theaters der Stadt - die Erweiterung der Kammerspiele um ein Werkraumtheater und ein "Neues Haus" liegt schon Jahrzehnte zurück (Bauzeit 1997-2003).
Ein Theater genau nach den Vorgaben von Belegschaft und Stadt
Umgesetzt wurde der Neubau von der Planungsbürogemeinschaft um die Firma Georg Reisch aus dem oberschwäbischen Bad Saulgau. Der Stuttgarter Architekten Arno Lederer hatte dafür ein 1.000-seitiges Nutzer-Bedarfsprofil, das das Theater mit dem Baureferat der Stadt erstellt hatte, in ein Gebäude übersetzt.
In der Spielzeit 2021/2022 sollen insgesamt 13 neue Produktionen entstehen. Derzeit sind es etwa zehn Inszenierungen pro Spielzeit. Die Auslastung des alten Theaters lag in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt bei 85 Prozent, beim Festival für junge Regie "Radikal jung" bei 95 Prozent.
Bonn Park und Jessica Glause eröffnen im Herbst
Zwei der jungen Regisseure, mit denen Intendant Christian Stückl die Eröffnungswoche Mitte Oktober bestreiten will, stehen bereits fest: der 1987 in Berlin geborene, deutsch-koreanische Dramatiker Bonn Park und Jessica Glause, die bereits für die Kammerspiele und für die bayerische Staatsoper inszenierte. Für das Volkstheater hat sie unter anderem "Und jetzt die Welt!" (2015) von Sybille Berg umgesetzt.
Noch hängen lose Kabel von den Decken – wie es sonst gerade in dem neuen Theater aussieht, sehen Sie oben in der Bilderstrecke.