Aus für Mittagsbetreuung: 25 Kinder bald auf der Straße?

Der Mietvertrag wurde wohl gekündigt: Muss die Mittagsinsel schon in fünf Wochen raus?
Emily Engels
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In diesem Haus ist die Kinderbetreuung untergebracht.
Daniel von Loeper In diesem Haus ist die Kinderbetreuung untergebracht.

Sendling - Die Mittagsbetreuung der Mittagsinsel in der Hinterbärenbadstraße 71 sei für Schüler der Grundschule an der Fempaßstraße ein "unverzichtbarer Baustein", schreibt Günter Keller (SPD), Chef des Bezirksausschusses Sendling-Westpark, in einem Brief an Immobilien Freistaat Bayern.

Der Anlass: Die Immobilien Freistaat Bayern soll der Mittagsinsel den Mietvertrag jetzt gekündigt haben. Dass das passieren würde, sei schon aus mündlichen Gesprächen absehbar gewesen, sagt Keller der AZ. Überraschend sei jetzt das "plötzliche" Datum. Das entsprechende Schreiben von Immobilien Freistaat Bayern liege dem BA-Chef vor, sagt er der AZ. Darin sei von einer Frist von fünf Wochen die Rede.

Wenn das stimme, dann heiße das für die 25 Kinder von berufstätigen Eltern, die aktuell in der Mittagsinsel betreut werden, dass sie dann "auf der Straße" stünden, schreibt Keller weiter an Immobilien Freistaat Bayern. Keller beschwert sich in dem Brief weiter: "Das ist weder den Eltern noch den Bürgerinnen und Bürgern des Stadtbezirks Sendling-Westpark vermittelbar."

Kündigungstermin mitten im Schuljahr

Weiter schreibt er: "Nachdem das Mietverhältnis der Elterninitiative über mehr als 20 Jahre bestand und Ihnen als Behörde des Freistaates Bayern bekannt ist, dass die Räume als Mittagsbetreuung von Grundschülern genutzt werden, ist es von unserer Seite auch nicht nachvollziehbar, dass die Immobilien Freistaat Bayern anscheinend alle sozialen Argumente ignoriert und den Kündigungstermin nicht zum Ende des Schuljahres ausspricht, sondern mitten im Schuljahr und somit 25 Münchner Familien einer existenziellen Katastrophe aussetzt."

Eben, weil man bereits von einer Kündigung des Mietverhältnisses ausgegangen sei, habe der BA Sendling-Westpark zusammen mit der Elterninitiative bereits Kontakt zu der städtischen GWG aufgenommen mit dem Ziel, ab dem Schuljahr 2020/21 eine Ersatzlösung in Räumlichkeiten der GWG zu finden.

GWG sowie das Bildungsreferat hätten bereits Hilfe signalisiert – allerdings ebenfalls ausgehend von einer Kündigung zum Schuljahr 2020/2021. "Die Kündigung zum 31. März 2020 ist daher wie ein Schlag vor den Kopf", sagt Keller.

In seinem Brief fordert Keller Immobilien Freistaat Bayern "eindringlich auf, zumindest den Kündigungstermin auf das Ende des Schuljahres, also auf Ende Juli 2020" zu modifizieren. Auch Stadtrat Jens Röver (SPD) signalisiert: "Wir werden uns mit aller Kraft für den Erhalt des Mittagsangebots einsetzen."

Die Immobilien Freistaat Bayern teilte der AZ auf Anfrage lediglich mit, dass sie sich in "laufenden Gesprächen mit der Elterninitiative Mittagsinsel" befinden.

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