Angela Merkel: Der Augustinerkeller wird zur Festung

Die Kanzlerin unterstützt CSU-Kandidat Josef Schmid vor der OB-Stichwahl – und spricht im Augustinerkeller. Polizei, BKA und Staatsschutz bereiten sich vor. Was geplant ist.
von  Thomas Gautier
Vor der Stichwahl kommt Angela Merkel nach München in den Augustinerkeller, um CSU-Kandidat Josef Schmid den Rücken zu stärken.
Vor der Stichwahl kommt Angela Merkel nach München in den Augustinerkeller, um CSU-Kandidat Josef Schmid den Rücken zu stärken. © dpa/AZ

Maxvorstadt - Resch gebratenes Wammerl, grobe Leberwurst, Kaminwurzn, niederbayerisches Heißgeräuchertes, Leberkas, Emmentaler, hausgemachter Obatzda, Tomaten, Essiggurkerl, gekochtes Ei, Landbrot, Butter: Die Brotzeit-Platte für Bundeskanzlerin Angela Merkel ist recht üppig, wird beim Besuch der Kanzlerin aber den geringsten Aufwand machen.

Schließlich kommt die Kanzlerin am Donnerstag in den Augustinerkeller, um OB-Kandidat Josef Schmid von der CSU vor der Stichwahl am Sonntag zu unterstützen. Frank Gübner, Bezirksgeschäftsführer der Münchner CSU, organisiert den Besuch. „Die Zusage kam vergangenen Mittwoch, das macht das Ganze sportlich“, sagt er.

Schließlich gibt es viel zu tun: Die Gaststätte an der Arnulfstraße wird zur Festung.

Die Eskorte: Nach Merkels Landung am Flughafen versucht die Münchner Verkehrspolizei, den Kanzler-Wagen-Tross ohne lange Pausen durch die Stadt zu schleusen. Falls nötig, werden dafür Straßen gesperrt oder Ampeln abgeschaltet, sagt Polizeisprecher Thomas Baumann.

Die Ankunft: Vor dem Augustinerkeller warten Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, CSU-Bezirksvorsitzender Ludwig Spaenle und Kandidat Josef Schmid auf Merkel und geleiten sie zum Festsaal. Die Veranstaltung ist für 18.30 Uhr anberaumt. „Sie beginnt aber erst, wenn Frau Merkel kommt“, sagt Frank Gübner. „Schließlich ist sie der Hauptgast.“ Er weiß aber: „Für brachiales Zu-spät-Kommen ist sie nicht bekannt.“

Der Einmarsch: Merkel geht durch die Menge nach vorn. Dort hat Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren eigenen Tisch. Darauf: die Brotzeitplatte. Der Saal: 600 Menschen passen in den Festsaal mit rundem Gebälk, Wirt Christian Vogler hat die Gästezahl aber auf 400 begrenzt. „Sonst wird’s zu eng.“

Die Gäste: Laut Gübner werden die meisten eingeladen – ihre Namen sind bekannt. Wer spontan kommt, muss seinen Namen angeben. Jeder bekommt ein Bändchen, es gibt Taschenkontrollen. Den Eingang regeln laut Gübner ehrenamtliche Ordner der CSU.

Das Personal: Die 16 Kellner, die an diesem Abend im Festsaal arbeiten, müssen genau wie externe Dienstleister vorab Namen, Geburtsort und -datum abgeben (Journalisten übrigens auch). Alle Personalien werden vom Kriminalfachdezernat 4 – Staatsschutz – der Münchner Polizei vorab geprüft, sagt Pressesprecher Baumann.

Der Saalschutz: Nah an Merkel sind die Bodyguards des Bundeskriminalamts, die mit ihr anreisen. Im Saal achten Zivilpolizisten der Münchner Polizei auf die Gäste. Gebäudeschutz: Vor dem Augustinerkeller bewachen uniformierte Münchner Polizisten die Gegend, sagt Thomas Baumann. Die Verkehrspolizei hat die Straßen um das Gebäude im Auge.

Bombengefahr: Kurz vor Veranstaltungsbeginn durchsucht ein Hund der Münchner Hundestaffel das Gebäude – danach darf nichts mehr im Saal deponiert werden, sagt Gübner. Polizeisprecher Baumann: „Danach übergibt der Hundestaffelführer den Raum als gesichert dem BKA.“

 

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