150 Luxuswohnungen plus Supermarkt: Das passiert mit dem Rewe-Gelände

Sendling - Entstehen sollen auf dem knapp 5.000 Quadratmeter großen Grundstück in "beliebter Wohnlage herrliche Eigentumswohnungen." Genauer: "150 elegante Neubauwohnungen unterschiedlicher Größe mit kurzer Anbindung zur Innenstadt."
So preist es der verantwortliche Immobilienentwickler M-Concept an, der in München bislang hauptsächlich hochglänzende Luxus-Projekte vornehmlich in Bogenhausen umgesetzt hat.
Keine sozial geförderten Wohnungen
Nun ist also das bislang noch nicht vollends luxussanierte ehemalige Arbeiterviertel Sendling an der Reihe.
Potentielle Käufer der Luxuswohungen mit Größen zwischen 40 bis 150 Quadratmetern im "beliebten Szeneviertel" können sich bereits online vormerken lassen. Einziehen werden vermutlich aber eher keine Normalverdiener. Laut M-Concept sind sozial geförderte Wohnungen "nicht vorgesehen". Die Preise für die Wohnungen dürften sich dem (freien) Münchner Wohnungsmarkt-Wahnsinn anpassen – und den Mietspiegel im Viertel damit weiter nach oben treiben.

Immerhin: Rewe wird in dem Gebäude wieder unterkommen. Allerdings wird der Supermarkt im Untergeschoss des Gebäudes verschwinden, hier hat der Konzern rund 1.000 Quadratmeter angemietet.
Baugenehmigung noch nicht erteilt
Wann der Einzug von Supermarkt und Neu-Bewohnern sein wird, ist aber noch unklar. Zwar wird das Gelände bereits rückgebaut, die Baugenehmigung ist aber noch gar nicht erteilt. Das Planungsreferat teilte auf AZ-Anfrage mit, die Pläne befänden sich noch in der Prüfung. Eine Sprecherin von M-Concept sagte, man stehe "in engem, konstruktivem Austausch mit der Stadt".
Das sagt der BA-Chef zu den Plänen
Mit dem Bezirksausschuss war M-Concept seit längerem in Kontakt, im März stellte der Investor die Pläne dann auch den Sendlingern bei der Bürgerversammlung vor. Diese Transparenz sei löblich, sagt der BA-Vorsitzende Markus Lutz (SPD).
"Wir haben natürlich geprüft, ob hier sozialer Wohnungsbau möglich gewesen wäre. Da es sich aber um ein reines Privatgrundstück handelt, hatten wir und die Stadt keinerlei Eingriffsmöglichkeiten. Leider wird das deshalb dann wohl hochpreisiges Wohnen", erklärt Lutz. "Die Gentrifizierung lässt sich eben leider auch in Sendling nicht überall aufhalten", so der SPD-Politiker.
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