Stadt München will Ganztagsschutz für Obdachlose schließen

Zu Lockdown-Zeiten wurde das Angebot für Obdachlose geschaffen. Doch jetzt wird es abgeschafft.
Emily Engels
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Obdachlose gehen  über das Gelände der Bayernkaserne in München. (Archivbild)
Obdachlose gehen über das Gelände der Bayernkaserne in München. (Archivbild) © Matthias Balk/dpa

München - "Ich bin fassungslos", sagt Stadtrat Thomas Lechner (Linke). Der Grund: Beim ersten Lockdown wurde mit dem Ganztagsschutz für Obdachlose in der Bayernkaserne die Möglichkeit geschaffen, der Ausgangsbeschränkung nachkommen zu können.

Stadt München beendet Angebot aus finanziellen Gründen

Doch jetzt soll dieses Angebot zum 1. November enden, unter anderem aus finanziellen Gründen. Denn das Angebot kostet 180.000 Euro pro Monat. Lechner appelliert: "Die Krise wird größer. Wir wissen nicht, ob in zwei oder drei Wochen ein zweiter Lockdown kommt."

Lechner: "Es wird kälter und die Corona-Zahlen steigen, die Zahl der Bedürftigen ebenfalls. Der Ganztagsschutz muss erhalten bleiben."

SPD spricht von bereits "guten Angeboten für Obdachlose"

Befürwortung gibt es von der CSU-Fraktion. CSU-Stadträtin Alexandra Gaßmann hat die Bayernkaserne besucht und bestätigt: "Die Menschen vor Ort haben Angst."

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Doch die grün-rote Mehrheit stimmte gestern trotzdem gegen Lechners Antrag. Sozialreferentin Dorothee Schiwy (SPD) sagt: "Wir haben gute Angebote für Obdachlose in der Innenstadt. Wenn wir die Menschen ganztägig in der Bayernkaserne halten, werden diese Angebote nicht genutzt." Sollte es zu einem erneuten Lockdown kommen, werde das Ganztagsprogramm wieder aufgenommen.

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7 Kommentare
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  • Hel am 22.10.2020 21:51 Uhr / Bewertung:

    Mich würde doch ´mal sehr interessieren, wo denn die Unsumme von "180.000 Euro pro Monat" herkommt.
    Da kassiert doch wohl wieder einer der "Spezls" ganz gewaltig ab.

  • 089 am 22.10.2020 18:25 Uhr / Bewertung:

    Plötzlich aufkommende Solidarität ist immer unglaubwürdig. Zumal es ja noch zahlreiche Angebote in der Innenstadt gibt und niemand frieren muss und niemand weniger als die ärmsten der Armen, sprich Asylanten, Flüchtlinge, Migranten, bekommt. Tauschen will mit denen ja auch niemand, obwohl's ihnen vermeintlich sooo gut geht. Komisch?

  • jamei am 22.10.2020 14:46 Uhr / Bewertung:

    Der herrschenden Klasse im Rathaus scheint der Begriff - schämen und Verhältinssmäßigkeit- nicht bekannt zu sein. Bei den Ärmsten der Armen ist das einfach. Hauptsache die Asylanten bekommen weiterhin das rundum Sorglospaket. Seltsam, dass hier nie nach dem Mehrwert gefragt wird.

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