Stadt München will Ganztagsschutz für Obdachlose schließen
München - "Ich bin fassungslos", sagt Stadtrat Thomas Lechner (Linke). Der Grund: Beim ersten Lockdown wurde mit dem Ganztagsschutz für Obdachlose in der Bayernkaserne die Möglichkeit geschaffen, der Ausgangsbeschränkung nachkommen zu können.
Stadt München beendet Angebot aus finanziellen Gründen
Doch jetzt soll dieses Angebot zum 1. November enden, unter anderem aus finanziellen Gründen. Denn das Angebot kostet 180.000 Euro pro Monat. Lechner appelliert: "Die Krise wird größer. Wir wissen nicht, ob in zwei oder drei Wochen ein zweiter Lockdown kommt."
Lechner: "Es wird kälter und die Corona-Zahlen steigen, die Zahl der Bedürftigen ebenfalls. Der Ganztagsschutz muss erhalten bleiben."
SPD spricht von bereits "guten Angeboten für Obdachlose"
Befürwortung gibt es von der CSU-Fraktion. CSU-Stadträtin Alexandra Gaßmann hat die Bayernkaserne besucht und bestätigt: "Die Menschen vor Ort haben Angst."
Doch die grün-rote Mehrheit stimmte gestern trotzdem gegen Lechners Antrag. Sozialreferentin Dorothee Schiwy (SPD) sagt: "Wir haben gute Angebote für Obdachlose in der Innenstadt. Wenn wir die Menschen ganztägig in der Bayernkaserne halten, werden diese Angebote nicht genutzt." Sollte es zu einem erneuten Lockdown kommen, werde das Ganztagsprogramm wieder aufgenommen.
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