Stabsübergabe im Deutschen Museum: Der neue Direktor ist auch TU-Professor

Offiziell war der langjährige Direktor des Deutschen Museums Wolfgang Heckl am Montag seit mindestens zwei Tagen nicht mehr im Amt. Aber eine offizielle Stabsübergabe fehlte eben noch. Und zu so einem Anlass in der Bibliothek des Deutschen Museums ließ sich der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume (CSU), nicht zweimal bitten.
"Lieber Herr Heckl, auch die längste Amtszeit endet mal", sagte er. Über 20 Jahre, länger als der am längsten amtierende Bundeskanzler Deutschlands, sei er ja Direktor gewesen, so verglich Blume Heckl mit dem 2017 verstorbenen Helmut Kohl (CDU) oder der genauso lang waltenden Angela Merkel, die beide bekanntlich jeweils 16 Jahre das Bundeskanzleramt innehatten.
Ein großartiger Zustand sei das, in dem Heckl das Haus seinem Nachfolger übergebe, bekräftigte Blume. Er habe es immer geschafft, Lust auf das Museum zu machen. Nicht umsonst seien in letzter Zeit viele Jubiläen gefeiert worden. Heckl und das traditionsreiche Museum seien beinahe zum Synonym verschmolzen, so Blume.
"Es ist ein perfekter Übergang von Heckl zu Decker"
"Sie waren Mr. Deutsches Museum. Danke!", sagte Blume noch am Ende. Und wer nun in das Gesicht von Wolfgang Heckl schaute, konnte erahnen, dass er doch mit einigen Tränen kämpfte. Ganz sicher konnte man sich am Ende aber nicht sein, bei einem Mann, der stets den Eindruck erweckt, sich gerade den nächsten Witz auszudenken.
Auch der Verwaltungsrat des Deutschen Museums bedankte sich bei Heckl, in Person von Axel Cronauer, dem Vorsitzenden des Verwaltungsrats. Der aktuelle TU-Präsident Thomas Hofmann richtete ebenso ein paar warme Worte an den alten – und vor allem den neuen Generaldirektor: Michael Decker, den fast gleichzeitig frisch an die TU München berufenen Professor. Stolz dürfe man sein auf Heckl. Und ein perfekter Übergang sei es von Heckl zu Decker.

Heckl selbst verabschiedete sich mit einer kurzen Ansprache. "Es ist ein freudiger Tag", sagte er, all das in die jungen Hände Deckers übergeben zu können, was er jahrelang mit Herzblut verfolgt habe. Einen kleinen Tipp hatte er auch noch parat.
"Quantencomputer, Künstliche Intelligenz, Robotics: Die Entwicklungen sind gigantisch"
Eines der wichtigsten Dinge sei in so einem großen Haus (550 Mitarbeiter), aus den "1000 Problemchen" des Alltags die wichtigsten herauszufiltern. Und sehr dankbar sei er, 100 Jahre Deutsches Museum als Generaldirektor gefeiert zu haben. Eigentlich wollte er nun regelmäßig Tauben füttern gehen. "Aber das darf man ja nicht mehr", sagte Heckl.
Am Ende sprach natürlich auch der neue Mann an der Spitze des Deutschen Museums, Michael Decker. "Die Strahlkraft des Hauses hat mich schon immer erfasst", schwärmte er. Künstliche Intelligenz, Robotics, Quantencomputer: "Die aktuellen Entwicklungen sind gigantisch", sagte er. Die technologische Revolution habe inzwischen die Garagen und Labore verlassen "und beeinflusst unser Leben".
Da komme es erst recht darauf an, die breite Öffentlichkeit über Exponate zu diesen Themen in Zukunft zu begeistern. Und auf diese Aufgabe freue er sich sehr.