SPD arbeitet mit "Hochdruck" gegen Kita-Personalmangel

Viele Münchner Kitas sind vom enormen Personalmangel betroffen, etliche Stellen für Erzieher sind unbesetzt. Jetzt meldet sich die SPD zu Wort und veröffentlicht Pläne, die dem steigenden Personalnotstand in Kindergärten entgegenwirken sollen.
az |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Allein in den städtischen Einrichtungen werden rund 250 Erzieher dringend gesucht. Die SPD veröffentlichte jetzt Pläne, die dem Kita-Personalmangel entgegenwirken sollen.
dpa Allein in den städtischen Einrichtungen werden rund 250 Erzieher dringend gesucht. Die SPD veröffentlichte jetzt Pläne, die dem Kita-Personalmangel entgegenwirken sollen.

Viele Münchner Kitas sind vom enormen Personalmangel betroffen. Etliche Stellen für Erzieher sind in der Stadt nicht besetzt. Jetzt meldet sich die SPD zu Wort und veröffentlicht Pläne, die dem steigenden Personalnotstand in Kindergärten entgegenwirken sollen.

München - Die Stadt München treibt den Ausbau der Kinderbetreuung mit großem Engagement voran. Bis Ende dieses Jahres sollen Kita-Plätze für die Hälfte aller unter Dreijährigen zur Verfügung stehen. Der Versorgungsgrad für Kindergartenkinder soll bis dahin auf 95 Prozent gesteigert werden. Mit dem Bau neuer Einrichtungen ist allerdings ein anderes Problem noch nicht gelöst: der Personalmangel. Schon jetzt sind 245 Stellen für Erzieherinnen und Erzieher in München unbesetzt. Es ist davon auszugehen, dass sich die Lage weiter anspannt, obwohl die Stadt einiges unternimmt, um neue Fachkräfte anzuwerben – so dient zum Beispiel die erst kürzlich eingeführte Arbeitsmarktzulage dazu, den Beruf attraktiver zu machen.

Mit einem kostenintensiven Beschluss, der am Dienstag im Kinder- und Jugendhilfe-Ausschuss gefallen ist und am Mittwoch im Bildungsausschuss bestätigt werden soll, arbeitet München nun weiter gegen den Personalmangel in Kitas an: Insgesamt rund 100 Vollzeitstellen sollen in den Kitas selbst, aber auch in der Verwaltung neu dazukommen oder entfristet werden. Dazu gehören – um einige Beispiele zu nennen – KöchInnen, PraktikantInnen, MitarbeiterInnen im Bewerberbüro sowie allein 44 Assistenzkräfte. Ziel des Maßnahmenpakets ist einerseits die Gewinnung und die Qualifizierung von neuem Personal, andererseits soll den bisherigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein möglichst zufriedenstellendes Arbeitsumfeld geboten werden. Mit drei Stadtrats-Anträgen hatte die SPD die heutige Beschlussvorlage vorbereitet.

Lesen Sie hier: Der Stadt fehlen 1000 Erzieher

Birgit Volk, die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, sagt:

„Die jüngsten Bevölkerungsprognosen lassen auch mich als Bildungspolitikerin schwindelig werden. Denn sie bedeuten: Wir brauchen noch mehr Kita-Plätze und noch mehr Erzieherinnen und Erzieher als bislang angenommen. Der heutige Beschluss stimmt mich dennoch positiv, weil er zeigt: Wir arbeiten mit Hochdruck gegen den Personalmangel an. Die Stadt tut alles, was sie kann, um die Versorgung mit Betreuungsplätzen weiter zu verbessern – obwohl München im Bayern-Vergleich schon jetzt einen Spitzenplatz einnimmt.“

Lesen Sie hier: Zu wenige Lehrer in Münchens Mittelschulen

Einen weiterer wichtiger Beschluss zum Thema Kitas steht am Mittwoch im Bildungsausschuss an: Es geht darum, ein Bundesprojekt zur sprachliche Bildung und Integrations-Arbeit in den Münchner Betreuungseinrichtungen fortzuführen. Weil die Stadt dabei Personal- und Sachkosten mitfinanziert, kommen heuer 1,65 Millionen und im nächsten Jahr 1,13 Millionen Euro auf sie zu. Außerdem sollen die Befristungen für mehr als 14 Personalstellen bei der „Fachberatung Interkulturelle Pädagogik und Sprache“ aufgehoben werden, damit das Angebot an Münchner Kitas dauerhaft bestehen bleibt, sich Unterstützung im Bereich der Sprachförderung zu holen. Birgit Volk sagt dazu:

„Nahezu die Hälfte der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren hat einen Migrationshintergrund, bei den Krippenkindern sind es 32 Prozent. Auch Kinder, deren Eltern eine andere Muttersprache als Deutsch haben, sollen nicht mit schlechteren Chancen ins Leben starten. Bildungsgerechtigkeit fängt schon in der Krippe und im Kindergarten an. Nicht nur die Kinder selbst profitieren davon, wenn wir sie bestmöglich fördern, sondern wir alle: Denn sie sind die Zukunft unserer Stadt.“

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.