Söder - und sonst? Digitaler Nockherberg 2021 hat Chance vertan
Digital-Derblecken? Kurzweilig das Polit-Zapping zu Söder (etwas matt), Laschet (witzig!), Scholz (schlumpfig), Katha Schulze (aufgedreht), Ilse Aigner (fesch) - leider nicht im verbalen Austausch mit Maxi Schafroth, der hart geackert hat im leeren Saal. Politisches Kabarett war's nicht, was zweifellos geholfen hätte an diesem Abend, an dem drei potenzielle Kanzler-Kandidaten - quasi frei Haus - aufs kabarettistische Schafott geführt worden sind. Chance vertan.
Nockherberg: Fehlt Maxi Schafroth noch die richtige Rolle?
Und (Polit-)Satire funktioniert halt nur dann, wenn mit einem Florett gestreichelt wird, nicht mit einem stumpfen Beil. Oder dem Holzhammer. Der Hofreiter-Friseur-Gag? Oh mei... Vielleicht ist es die passende Rolle, die dem Allgäuer noch fehlt - so wie Bruno Jonas den bärbeißigen Barnabas, Luise Kinseher die gluckig-strenge Mama Bavaria oder der hinterfotzige Walter Sedlmayr einfach nur sich selbst so gekonnt verkörpert haben. Allesamt übrigens Altbayern - aber das nur nebenbei.
So blieb's bei den Söder-Festspielen, dem "dramaturgischen Stoßlüften", musikalischen Gstanzln, die ganz klar das Beste waren. Und vielen Längen. Wie meinte Schafroth:"In echt ist schon lustiger." Das freilich auch.
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