Sepp Krätz: Seine letzte Wiesn?

Dieses Jahr darf der Wiesnwirt sein Zelt behalten. Danach kommt es darauf an, was die Steuerfahnder ans Licht bringen.
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Dieses Jahr darf Wiesnwirt Sepp Krätz sein Zelt behalten. Danach kommt es darauf an, was die Steuerfahnder ans Licht bringen.

München - Beim 70. Geburtstag von Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann lächelte Wiesnwirt Sepp Krätz noch tapfer. Dabei dürften seine Gedanken weniger bei dem Fest in seiner Waldwirtschaft gewesen sein – als vielmehr im Andechser am Dom. Die Büroräume im ersten Stock durchsuchten am Montag mehrere Steuerfahnder (AZ berichtete).
Krätz reagierte schnell und rief Wirtschaftsreferent Dieter Reiter an, der für die Wiesn zuständig ist. „Für mich kam der Zeitpunkt überraschend”, sagte Reiter der AZ. Im Oktober letzten Jahres waren die Vorwürfe gegen Krätz beim Referenten gelandet. Er gab sie an die Staatsanwaltschaft weiter. Reiter: „Jetzt warten wir ab, was die daraus macht.”

Derzeit wartet die Staatsanwaltschaft auf das Ergebnis der Fahnder, sagt Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch: „Es gibt viele Unwägbarkeiten in einem laufenden Verfahren.”
Damit könne sich das Ganze in die Länge ziehen. Konkrete Angaben machte Steinkraus-Koch wegen des Steuergeheimnisses nicht, bestätigte aber, dass es „ein Ermittlungsverfahren mit steuerrechtlichem Tatbestand” gebe.

Krätz dürfte heuer sein Hippodrom auf der Wiesn also wie geplant führen; die Zulassung von der Stadt hat er bereits. „Ich glaube nicht, dass es vor September noch ein Ergebnis gibt”, meint Reiter.

Danach könnte es für Krätz eng werden. „Sollte er rechtskräftig verurteilt werden, wäre er seine Konzession und sein Wiesnzelt los”, sagt Reiter. So ging es auch seinen Vorgängern im Hippodrom: Das Ehepaar Weinfurtner flog 1994 wegen Steuerhinterziehung auf, 1995 wurde Krätz neuer Wirt des Zelts.

Weiteres Problem: Erst im Mai akzeptierte Krätz einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft über 18000 Euro, weil er eine Spülkraft tätlich angegriffen haben soll. Damals mahnte Reiter den Wirt ab und sagte: „Wenn er sich noch einmal etwas zu Schulden kommen lässt, fliegt er von der Wiesn.” Danach blieb Krätz unauffällig – nicht leicht für einen Wirt, der gerne im Rampenlicht steht. Reiter nachsichtig: „Ich denke, Herr Krätz wird alles tun, um die neuen Vorwürfe schnellstmöglichst aufzuklären.”

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