Seilbahn-Pläne am Frankfurter Ring: Eine Variante hat besonders viel Potenzial

Die Stadt hofft, die Machbarkeitsstudie für die geplante Seilbahn im Münchner Norden im Laufe des zweiten Quartals präsentieren zu können. Geprüft wurden drei Varianten.
Lukas Schauer |
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Die Visualisierung zeigt eine mögliche Seilbahn am Frankfurter Ring.
Die Visualisierung zeigt eine mögliche Seilbahn am Frankfurter Ring. © Visualisierung bauchplan

München - Die Pläne sorgten bei der Präsentation vor knapp drei Jahren für viel Aufsehen und Zuspruch in Münchens Bevölkerung: Eine Seilbahn vom Oberwiesenfeld bis zur Studentenstadt zur besseren Anbindung des Münchner Nordens. Und als günstigere Alternative zu Bus- oder Tram-Verlängerungen.

Seilbahn-Pläne: Machbarkeitsstudie verzögert sich

So jedenfalls die Hoffnung der Planer. Ob das Projekt tatsächlich zu realisieren ist, soll eine Machbarkeitsstudie herausfinden. Deren Ergebnisse stehen aber immer noch nicht fest, wie das Mobilitätsreferat der AZ mitteilt. "Der Abschluss der Studie hat sich pandemiebedingt leider verzögert", schreibt eine Sprecherin. "Voraussichtlich im 2. Quartal" sollen die Ergebnisse nun vorliegen.

Was allerdings schon vorliegt, ist die verkehrliche Bewertung. "Ausgehend vom ursprünglichen Vorschlag wurden auch noch weitere Varianten mit Verlängerungen sowohl nach Westen als auch nach Osten untersucht. Die Variante von der S-Bahn-Station Fasanerie (S1) über Oberwiesenfeld und Studentenstadt zum S-Bahn-Halt Unterföhring (S8) ist die Variante mit dem höchsten Fahrgastpotenzial", heißt es dazu von der Stadt. Insgesamt sei die prognostizierte verkehrliche Nutzung in dieser Version mehr als doppelt so hoch wie die auf dem ursprünglich vorgeschlagenen "Kernstück" zwischen Oberwiesenfeld und Studentenstadt.

Systemvergleich Seilbahn - Bus/Tram steht noch aus

Ausstehend sind aber noch die Ergebnisse der Experten "des Systemvergleichs der Seilbahn mit den klassischen Verkehrssystemen Tram und Bus". Und auch, ob die geplante Trasse in einer dicht bebauten Stadt wie München baulich überhaupt machbar ist, ist noch nicht abschließend geprüft. Bei beiden Fragen rechnet die Verwaltung mit Ergebnissen "in den nächsten Wochen". Danach könne in die öffentliche Diskussion und in die mit den Anwohnern gegangen werden.

Und auch wenn eine Seilbahn günstiger sein sollte als der Ausbau von Tram- oder Busstrecken. Für den durch Corona gebeutelten städtischen Geldbeutel würde ein Bau Millionenkosten. bedeuten Für OB Dieter Reiter (SPD) allerdings ist klar, dass es beim Thema Mobilität keine "Nice to have-Projekte" gebe, wie er bei "München TV" sagte. "Wir können als Stadt nicht darüber nachdenken, unsere Investitionen einzustellen, weder in Straßen- noch in den Mobilitätsausbau, noch in Renovierung von Öffentlichem Nahverkehr, noch in Schulen und Sozialeinrichtung", so Reiter weiter.

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Der Stadtrat hatte bereits im Dezember einen Haushalt für 2021 mit einem historischen Minus von 600 Millionen Euro verabschiedet. Bis 2024  will die Koalition fast 8,9 Milliarden Euro investieren. Größte Posten sind der Schul- (zirka 3,7 Milliarden) und Wohnungsbau (1,4 Milliarden Euro) – und ja vielleicht auch eine Seilbahn im Münchner Norden.

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33 Kommentare
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  • Perlacher am 24.01.2021 07:05 Uhr / Bewertung:

    Ich habe von diesem Schwachsinn schon mal vor ca. einem Jahr gelesen! Damals hielt ich das für einen Scherz! Mittlerweile glaube ich, dass der grün/roten Münchner Regierung jeglicher Schwachsinn zu zutrauen ist! Ein solches Objekt taugt nicht dazu, Münchens Verkehrsprobleme zu lösen, kostet Milliarden und verschandelt München noch mehr! Wo will man denn die ganzen Seilbahnstützen und Stationen hinbauen? Aber die Stadt München ist so schwer verschuldet, dass solcher Unsinn ohnehin in der grün/roten Schublade für "Zukunftsobjekte" verschwinden wird!

  • Mobilitätsfreund am 25.01.2021 20:18 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Perlacher

    Vor allem, wenn das Projekt ein gefördertes und beantragtes csu Projekt ist.
    Das hätten Sie sehr leicht selbst feststellen können, wenn Sie gewollt hätten.
    Die csu will verhindern, dass dem Auto auch nur eine einzige Fahrspur vom bösen Bus, oder noch schlimmer, von der bösen Tram, weggenommen wird.

  • am 26.01.2021 13:02 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Mobilitätsfreund

    Einen Tram-Ausbau wird sich München nicht leisten können. Ein Vorschlag, den keiner hören will, sind Elektro-Busse (solche mit Oberleitung, nicht solche mit Batterie). Da bleiben die Fahrspuren frei, das Geholper und Geratter mit den Schienen hat man auch nicht, das Reparieren der Schienen ist für München eh schon zu teuer und zu kompliziert wie man die letzten Jahre sah, und, weil abgasfrei, Ozon und Stick-Oxyd-Freundlich. Da könnte man sogar auf dem Ring eine Express-Bus-Linie versuchen, wenn da der Stau nicht wäre. Die Prestige-Projekte der MVG brechen der Stadt finanziell das Genick. Corona hat geholfen! - Lieber eine Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. - Die Frage bleibt, was kommt nach dem Offenbarungseid der gesamten Kommunalunternehmungen der Stadt? Eine funktionierende Lösung für die Nahverkehrsprobleme muss her. Bei der MVG sehe ich da keine Hoffnung mehr. Bleiben nur Private Anbieter, die wirtschaftlich arbeiten und Geld bringen statt Geld kosten.

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