Schweinegrippe: Kein Schutz zur Wiesn
MÜNCHEN - Die Impfung gegen die Schweinegrippe kommt erst Ende Oktober auf den Markt – und nicht jeder bekommt die Spritze sofort.
Wer sich noch vor der Wiesn gegen die Schweinegrippe impfen lassen wollte, hat Pech: Denn der Impfstoff kommt wohl erst Ende Oktober auf den Markt.
Das geht aus einem Rundschreiben der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt hervor, berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“. Weiter heißt es, die Impfaktion könne sich „bis zum Frühjahr 2010 hinziehen“.
Ab Herbst soll Deutschland über 50 Millionen Dosen des Impstoffs gegen das Schweinegrippevirus H1N1 verfügen. Zum kompletten Schutz braucht es zwei Impfungen – somit könnten mit dem Vorrat 25 Millionen Bundesbürger geimpft werden.
Allerdings bekommt nicht jeder sofort eine Impfung: Dem Plan nach sollen zuerst chronisch Kranke, Schwangere, medizinisches Personal und Rettungskräfte geimpft werden. Erst danach – also im November oder Dezember – wird die Impfung für alle Deutschen zugänglich sein.
Experten zweifeln ohnehin an dem Sinn der Aktion: Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, prangert in einem Bericht der „tageszeitung“ die Pharma-Lobby an: „Der Eindruck beschleicht nicht nur einen Großteil der Ärzteschaft, hier würden bis zu einer Milliarde Euro verschleudert, die im Gesundheitswesen an anderer Stelle dringender gebraucht werden.“ Die Beschäftigten in medizinischen Betrieben würden die Realität der Schweinegrippe „offenbar unisono als hysterische Panikmache ohne fassbaren Hintergrund“ erleben.
Nach aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts hat es in Deutschland seit Ende April 16835 Schweinegrippe-Fälle gegeben.
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