Schwartz drängt auf den Markt
Grünen-Stadtrat Boris Schwartz "kann Chef der Markthallen werden.“ Wer Kommunalreferent in München wird, bleibt noch offen.
München - Man sollte annehmen, dass die Besetzung von Spitzenposten an der Seite des Oberbürgermeisters im Rathaus strategisch vorbereitet ist. Wenigstens, wenn schon das Rentenalter bekannt ist. Doch seit einigen Jahren erlebt man bei Referentenwahlen das Gegenteil. Das jüngste Drama um die Wahl des Kommunalreferenten ist auch noch nicht ausgestanden.
Für die Grünen ist es eine öffentliche Blamage: Sie haben für diesen Posten das Vorschlagsrecht. Erst hat Grünen-Stadtrat Boris Schwartz vor zwei Wochen verzichtet – weil die Regierung von Oberbayern seine Qualifikation angezweifelt hatte. Die Grünen schlugen dann den Vize im Amt vor: Stadtdirektor Axel Markwardt (SPD). Spontan erklärten SPD und Grüne vollmundig, ihn gestern wählen zu wollen. Doch die CSU erinnerte die Regierungsparteien schmerzlich an die Regeln.
Nun wird das alte Verfahren wieder aufgenommen. Die anfangs abgelehnten Bewerber werden abgefragt, ob sie die Bewerbung aufrecht erhalten. Es können aber auch neue Namen ins Spiel gebracht werden. Die müssten sich dann am 12. Juli vorstellen. Am 25. Juli soll die Wahl des Kommunalreferenten stattfinden.
Boris Schwartz arbeitet indes bei den Stadtwerken weiter. Aktuell will er sich auf die freie Stelle des städtischen Großmarktchefs bewerben: Der Markt gehört zum Kommunalreferat. Die Stelle wird demnächst ausgeschrieben.
Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) meint: „Wenn ich ihm zugetraut habe, das Kommunalreferat zu leiten, dann kann er auch Chef der Markthallen werden.“ Ist das eine Zwischenstation, um später doch Kommunalreferent zu werden?
Gewiss ist nur: Vorher gibt es eine Stadtratswahl. Wer danach München regiert, weiß noch keiner.
Dafür ist die nächste freie Referentenstelle in Sicht: KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle geht Ende 2013 in Pension. Das ist angesichts der langen Bewerbungsverfahren nicht mehr lange hin. Nachfolger werden aber noch keine gehandelt.