Schwabinger Covid-Chefarzt dankt den Münchnern
Die Zahl der Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen steigt derzeit leicht an. Doch noch gibt es wesentlich mehr milde Verläufe, die nicht im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Eine Entwarnung bedeutet das nicht: "Die Auswirkungen in den Kliniken sehen wir erst mit einer zeitlichen Verzögerung und sollten uns daher nicht zu sehr in Sicherheit wiegen", betont Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie im Schwabinger Krankenhaus.
Der Professor, dessen Corona-Expertise weltweit gefragt ist, sagte am Freitag: "Wir sollten auch unsere Dankbarkeit für die konsequente Einhaltung der Regeln und das Verständnis in der Bevölkerung klar aussprechen."
Masken, Handschuhe, Kittel: Der Vorrat reicht für sechs Monate
Die städtische München Klinik mit ihren Häusern in Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach und Schwabing sieht sich gut vorbereitet auf eine mögliche neue Welle. Betten für Covid-19-Patienten werden je nach Bedarfsfall stufenweise verfügbar gemacht.
Der Regelbetrieb soll so lange wie irgend möglich aufrecht erhalten bleiben. Derzeit finden laut München Klinik alle Operationen und Eingriffe "uneingeschränkt und in gewohnter Qualität sowie unter höchsten Sicherheitsmaßnahmen" statt. Auch die Notfallversorgung an den vier Notfallzentren ist gesichert.
Ein Engpass mit Schutzausrüstung und Material droht erstmal nicht so schnell: Im Sommer hat die München Klinik große Mengen an Masken, Kitteln, Verbrauchsmaterial für Medizinische Geräte und Schutzausrüstung gekauft. "Der Vorrat reicht für mindestens ein halbes Jahr", sagte ein Sprecher. Um die Mengen lagern zu können, wurden extra Hallen angemietet.
Über 900 Covid-Patienten behandelt
Seit Februar sind in der München Klinik mehr als 900 Covid-Patienten behandelt worden, davon 190 auf der Intensivstation. Am Freitag waren es 34 Patienten, drei von ihnen liegen auf der Intensivstation.
In der Helios-Kliniken gilt wegen der hohen Infektionszahlen in der Stadt ab Samstag 24. Oktober in Pasing und Perlach ein Besuchsverbot. Nur in Ausnahmefällen (erkrankte Kinder, Geburten, Sterbefälle) dürfen Patienten besucht werden. OP- und Sprechstundentermine finden weiterhin statt, die Notaufnahmen sind geöffnet.
In der München Klinik gilt das Besuchsverbot bereits seit Montag (19. Oktober).
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