Schon 399 Bierleichen zur Wiesn-Halbzeit
THERESIENWIESE - Das schöne Wetter sorgt auch für Probleme: Polizei und Sanitäter haben auf der Wiesn heuer mehr zu tun als im Vorjahr. Die Zahl der Einsätze stieg allein bei der Polizei um 25 Prozent.
Der Altweibersommer heizt Polizei und Rotem Kreuz auf dem Oktoberfest kräftig ein. Die Sanitäter transportierten alleine in der ersten Wiesnwoche 399 Bierleichen ab. Die Polizei griff zudem 19 völlig betrunkene Jugendliche auf. Vor allem in den Biergärten vor den Zelten geht es kräftig zur Sache. „Die Zahl der Einsätze stieg um 25 Prozent“, betont ein Polizeisprecher. Insgesamt rückten die Beamten der Wiesnwache bis zur Halbzeit 1064 Mal aus (plus 5 %).
Bei Temperaturen um die 20 Grad schauten etliche viel zu tief in den Maßkrug und klagten anschließend über Herz- und Kreislaufprobleme. „Wer das verhindern will, sollte zwischendurch eine Maß Wasser oder eine Limo trinken“, rät Wiesnarzt Kurt Schneider. Die Zahl der abtransportierten Bierleichen stieg deutlich von 321 auf 399. Insgesamt mussten sich BRK-Helfer um 4698 Patienten kümmern (2008 waren es 3127 Patienten). Unter den Bierleichen waren auch 19 Jugendliche. Der jüngste hatte ein Promille im Blut und war gerade mal 14 Jahre alt.
Bei Prügeleien schlugen Raufbolde 18 Mal mit Maßkrügen zu. Am Freitag wurde ein 20-Jähriger vor dem Café Mohrenkopf mit einem Maßkrug niedergeschlagen. Die Täter entkamen. Im Hofbräuzelt schlug ein Kroate einen Türken mit einem Krug nieder. Eine wüste Rauferei lieferten sich ein Tölzer (25) und ein Unterhachinger (44) am Samstag in der Schaustellerstand. Dabei verletzte der 44-Jährige den Tölzer mit einem Weißbierglas unterhalb der Halsschlagader. Insgesamt wurden 63 Schläger gefasst
Handy-Spanner sorgen für Ärger
Für jede Menge Ärger sorgen Handyspanner, die heimlich Mädchen unters Dirndl filmten oder ihnen an den Busen grapschten. 21 Frauen erstatteten Anzeige. Fünf Frauen fielen Sex-Attacken zum Opfer. Eine 17-Jährige wurde Freitagabend am Promillehügel von einem Mann ins Gebüsch gezerrt. Eine 29-Jährige lief bei den Schaustellerwohnwagen einem Sex-Täter in die Arme.
Ralph Hub
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