Schnee auf Münchens Straßen: „Katastrophale Zustände“

Der Winterdienst hat die Stadt schon 17 Millionen Euro gekostet – die CSU bemängelt: In Nebenstraßen wird zu wenig geräumt, Radwege sind unpassierbar. Das Baureferat dementiert das.
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Schwierige Straßenverhältnisse dank des Schnees
Gegor Feindt Schwierige Straßenverhältnisse dank des Schnees

MÜNCHEN - Der Winterdienst hat die Stadt schon 17 Millionen Euro gekostet – die CSU bemängelt: In Nebenstraßen wird zu wenig geräumt, Radwege sind unpassierbar. Das Baureferat dementiert das.

Mehr als 17 Millionen Euro hat der Winterdienst in München schon gekostet. Doch wie gut funktioniert er? Die Rathaus-CSU ist unzufrieden mit dem Zustand von Straßen, Geh- und Radwegen. „Viele Senioren trauen sich seit Wochen nicht beziehungsweise kaum mehr aus dem Haus“, heißt es in einem aktuellen Antrag. Die Christsozialen finden: „Der Winterdienst ist kein Ruhmesblatt für die Stadt.“ Sie fordern Verbesserungen.

„Die Zustände auf den Nebenstraßen sind teils katastrophal“, sagt CSU-Fraktionschef Josef Schmid. Bereits vor einem Jahr hatte seine Partei beantragt, dass auch öffentliche Radwege von Schnee oder Eis befreit werden sollen – „so dass sie die Qualität von gut geräumten Straßen haben“. Eine Antwort darauf blieb aus. München habe zwar eine teure Marketinkampagne fürs Radfahren ins Leben gerufen, lästert Schmid. „Aber das Geld wäre beim Winterdienst besser angelegt. Gut geräumte Radlwege überzeugen die Menschen nachhaltiger zum Umsteigen als jedes Plakat.“

Die CSU fordert, dass der Einsatz von Salz neu überdacht wird – dieses kommt in der Stadt bislang nur auf Hauptstraßen und solchen mit Buslinien zum Einsatz. Zudem müsse künftig mehr Geld investiert werden, wenn der Winterdienst an Kapazitätsgrenzen stößt.

Im Baureferat kann man die Kritik gar nicht verstehen. „Der Winterdienst funktioniert reibungslos“, sagt Pressesprecher Jürgen Marek. „Keiner kann behaupten, dass er es bei Dauerschnee schafft, die Straßen ganz sauber zu halten.“ Laut Rechtsprechung müssten Hauptverkehrsstraßen alle drei und Nebenstraßen alle sechs Stunden geräumt werden. Das sei in München auf jeden Fall gewährleistet. Auch Geh- und Radwege innerhalb des Mittleren Rings werden laut Baureferat so gut wie möglich geräumt und gestreut. Dabei wird aber auf Salz verzichtet, damit keine Bäume eingehen. Dem Rest des Winters sieht Marek gelassen entgegen. Die Salz- und Splitt-Lager seien gut gefüllt.

Nicht nur auf den Straßen – auch am Flughafen bereitet das Wetter Probleme. 60 Flüge mussten am Freitag gecancelt werden, es kam zu Verspätungen. Die Unregelmäßigkeiten waren aber meist Nachwehen des Dauerschneefalls an den Vortagen. Bei der S-Bahn kam es ebenso zu Verspätungen. Auch wenn der Eindruck ein anderer sein mag: Laut Wetterdienst ist in diesem Winter bislang nicht außergewöhnlich viel Schnee gefallen. Dafür aber waren der Januar und Februar zwei Grad kälter als normal.J. Lenders

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