Schließung des St.-Josefs-Pflegeheims in Haidhausen: Rathaus-CSU in München fordert Stadtmaßnahmen zur Rettung
München - Ist die Schließung des fast 100 Jahre alten St.-Josefs-Pflegeheims in Haidhausen noch zu verhindern? Weil keine Pflegekräfte mehr zu finden sind und die Sanierung des Hauses auf neusten Pflegestand zu teuer ist, hat die Geschäftsführung vor zwei Wochen angekündigt, dass am 29. Februar der Betrieb eingestellt werden muss.
Dann müssen die 55 noch dort lebenden, hochbetagten Bewohnerinnen und Bewohner ausziehen – ein Schock fürs Viertel.
Stadtrat will die Schließung des Münchner Pflegeheims verhindern
Die Rathaus-CSU will nun einen Rettungsversuch starten. In einem Antrag fordert Stadtrat Hans Theiss, dass die Stadt die Schließung verhindern soll.
Die Verwaltung soll prüfen, ob der kirchliche St.-Josefsverein Zuschüsse von der Stadt bekommen kann und das Heim "ausnahmsweise von Gebäudevorschriften befreit" werden könne, damit der Weiterbetrieb ermöglicht werden kann. Geprüft werden soll auch, ob die Stadt die Immobilie ankaufen und selbst betreiben könnte - etwa über die stadteigene Münchenstift-Gesellschaft, die 13 Alten- und Pflegeheime betreibt.

Ebenfalls untersucht werden soll, ob etwa ein "sektoraler Bebauungsplan" sicherstellen könnte, dass am Standort des St. Josefs-Heims auch künftig eine Alten- und Pflegeeinrichtung bestehen muss und damit ausgeschlossen werden kann, dass das Grundstück anderweitig genutzt werden könnte.
"Das St.-Josefsheim ist für Haidhausen unverzichtbar, das Viertel ist dringend darauf angewiesen", argumentiert Theiss. "Für viele Pflegebedürftige ist es ihre Heimat und viele alte Menschen sind schon auf der Warteliste oder haben darauf vertraut, im Falle der Pflegebedürftigkeit dort den Lebensabend zu verbringen."
St. Josef ist nicht nur Pflegeheim

Es sei außerdem "nicht hinnehmbar, dass solche Menschen durch den Wegfall von bestehenden Pflege-Institutionen aus dem Stadtbezirk verdrängt werden", findet die CSU-Fraktion.
Beim kirchlichen St.-Josefsverein, der bis zum Frühling (auch mit Hilfe von Ordensschwestern) noch rund 100 Pflegebedürftige auf acht Stationen versorgt hat, sucht man fieberhaft nach einer Lösung fürs Haus, das dem Verein gehört.
Alte und Bedürftige sollen im Viertel bleiben können
Man wolle sicherstellen, dass hier auch künftig alte oder bedürftige Menschen aus dem Viertel wohnen, sagt Vereins-Vize Christian Dobmeier zur AZ. "Die Stadt, die Kirche oder auch Stiftungen wären dafür ideale Partner."
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