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Schließung des St.-Josefs-Pflegeheims in Haidhausen: Rathaus-CSU in München fordert Stadtmaßnahmen zur Rettung

"Unverzichtbar": Die Rathaus-CSU in München will die Schließung des 100 Jahre alten Pflegeheims in Haidhausen verhindern. Denn sonst verlieren 55 Hochbetagte ihr Zuhause.
Irene Kleber |
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CSU-Stadtrat Hans Theiss, hier im Foyer des St.-Josefsheims, will verhindern, dass das Pflegeheim für Haidhausen verloren geht. Die Stadt soll einen Rettungsversuch unternehmen.
CSU-Stadtrat Hans Theiss, hier im Foyer des St.-Josefsheims, will verhindern, dass das Pflegeheim für Haidhausen verloren geht. Die Stadt soll einen Rettungsversuch unternehmen. © Hannes Magerstädt

München - Ist die Schließung des fast 100 Jahre alten St.-Josefs-Pflegeheims in Haidhausen noch zu verhindern? Weil keine Pflegekräfte mehr zu finden sind und die Sanierung des Hauses auf neusten Pflegestand zu teuer ist, hat die Geschäftsführung vor zwei Wochen angekündigt, dass am 29. Februar der Betrieb eingestellt werden muss.

Dann müssen die 55 noch dort lebenden, hochbetagten Bewohnerinnen und Bewohner ausziehen – ein Schock fürs Viertel.

Stadtrat will die Schließung des Münchner Pflegeheims verhindern

Die Rathaus-CSU will nun einen Rettungsversuch starten. In einem Antrag fordert Stadtrat Hans Theiss, dass die Stadt die Schließung verhindern soll.

Die Verwaltung soll prüfen, ob der kirchliche St.-Josefsverein Zuschüsse von der Stadt bekommen kann und das Heim "ausnahmsweise von Gebäudevorschriften befreit" werden könne, damit der Weiterbetrieb ermöglicht werden kann. Geprüft werden soll auch, ob die Stadt die Immobilie ankaufen und selbst betreiben könnte - etwa über die stadteigene Münchenstift-Gesellschaft, die 13 Alten- und Pflegeheime betreibt.

Das St.-Josefsheim in der Haidhauser Preysingstraße 21.
Das St.-Josefsheim in der Haidhauser Preysingstraße 21. © Hannes Magerstädt

Ebenfalls untersucht werden soll, ob etwa ein "sektoraler Bebauungsplan" sicherstellen könnte, dass am Standort des St. Josefs-Heims auch künftig eine Alten- und Pflegeeinrichtung bestehen muss und damit ausgeschlossen werden kann, dass das Grundstück anderweitig genutzt werden könnte.

"Das St.-Josefsheim ist für Haidhausen unverzichtbar, das Viertel ist dringend darauf angewiesen", argumentiert Theiss. "Für viele Pflegebedürftige ist es ihre Heimat und viele alte Menschen sind schon auf der Warteliste oder haben darauf vertraut, im Falle der Pflegebedürftigkeit dort den Lebensabend zu verbringen."

St. Josef ist nicht nur Pflegeheim

St. Josef ist nicht nur ein Pflegeheim.
St. Josef ist nicht nur ein Pflegeheim. © Hannes Magerstädt

Es sei außerdem "nicht hinnehmbar, dass solche Menschen durch den Wegfall von bestehenden Pflege-Institutionen aus dem Stadtbezirk verdrängt werden", findet die CSU-Fraktion.

Beim kirchlichen St.-Josefsverein, der bis zum Frühling (auch mit Hilfe von Ordensschwestern) noch rund 100 Pflegebedürftige auf acht Stationen versorgt hat, sucht man fieberhaft nach einer Lösung fürs Haus, das dem Verein gehört.

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Alte und Bedürftige sollen im Viertel bleiben können

Man wolle sicherstellen, dass hier auch künftig alte oder bedürftige Menschen aus dem Viertel wohnen, sagt Vereins-Vize Christian Dobmeier zur AZ. "Die Stadt, die Kirche oder auch Stiftungen wären dafür ideale Partner."

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6 Kommentare
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  • BBk am 08.12.2023 08:10 Uhr / Bewertung:

    Und das jetzt, wo der Oberbürgermeister zu spät drauf gekommen ist, Salzen zu lassen, wo schon so viele alte Menschen sich den Oberschenkel gebrochen haben und sicher anschließend ein Pflegeheim brauchen

  • SagI am 07.12.2023 21:47 Uhr / Bewertung:

    Schließung des St.-Josefs-Pflegeheims ... Das wird nicht lange geschlossen bleiben, die Stadt sucht und plant Flüchtlingsunterkünfte im allen Stadtteilen. Die Regierung von Oberbayern fordert von München eine Bereitstellung von weiteren 5.625 Bettplätzen.

  • SL am 07.12.2023 22:33 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SagI

    Was sind schon alte pflegebedürftige Menschen gegen junge tatkräftige Einwanderer

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