Roland Kuffler zum Gastronom des Jahres gekürt
München - Die härteste Zeit des Jahres liegt mal wieder hinter ihm. Roland Kuffler (77) hat sich die Tage (und Nächte) in seinem Weinzelt auf der Wiesn um die Ohren geschlagen. Danach hat er sich dann – mit Ehefrau Doris – einen Urlaub gegönnt, wie so oft in Südfrankreich. Fünf Tage freilich nur. Jetzt ist der wieder im Dienst – und darf sich (nach dem warmen Wiesn-Regen) schon wieder freuen.
Kuffler ist vom renommierten „Schlemmer-Atlas“ zum Gastronom des Jahres 2016 gekürt worden (womit die Jury zeitlich natürlich ganz schön früh dran ist).
Kuffler sei „ein ganz besonderer Unternehmertyp, der dank einer Idee, eines Konzeptes oder einfach durch den berühmten guten Riecher und gutes Wirtschaften ein kleines Imperium aufgebaut hat“, heißt es in der Begründung der Jury. Und weiter: Der Werdegang Kufflers, „dessen Erfolg nicht nur in Euro, sondern auch in der Größe seines Unternehmens gemessen werden kann, passt nicht auf ein kleines Blatt Papier. Mit seinen knapp 40 Gastrobetrieben spricht der Volksmund schon von einem Imperium.“ Eines, in dem seine Söhne Stephan und Sebastian längst mitmischen.
Schon als Student habe Roland Kuffler in der Heidelberger Uni-Szene als Gastronom angefangen. Er selbst sagt es so: „Ich bin seit den frühen 60er Jahren selbstständig, da ging's immer mal rauf und genauso oft runter.“ In den 90ern mischte er zusammen mit (dem im Mai dieses Jahres verstorbenen) Gerd Käfer im Rhein-Main-Gebiet die Szene auf. Und in München ist der geborene Pfälzer heute nahezu allgegenwärtig: Das Seehaus im Englischen Garten, das feine Hotel Palace, der Haxnbauer, das Spatenhaus und das „Kuffler“ an der Oper, das Weinzelt auf der Wiesn, der Nobel-Asiate Mangostin in Thalkirchen – alles gehört zu seinem Kulinarik-Konzern. „Eigentlich hat mich die Ehrung selbst überrascht“, sagt Roland Kuffler. „Ich bin ja eher auf Wachstum und den wirtschaftlichen Erfolg aus und habe nicht so ein Auge für Preise. Aber natürlich freue ich mich, dass mein unternehmerischer Weg und die damit verbundenen Opfer – ja, davon gab's einige – honoriert werden.“ Der Titel nun „ehrt mich und schmeichelt mir, das ist doch klar.“
"Burger & Lobster Bank" ist Bar des Jahres
Neben Roland Kuffler hat der „Schlemmer-Atlas“ zwei weitere Münchner mit Preisen ausgestattet: Julien Morlat ist Sommelier des Jahres 2016. Als Herr über 600 Weine im Hause Dallmayr habe er eine perfekte Weinkarte zusammenstellt, urteilte die Jury. Morlat überzeuge „mit fachlicher Kompetenz und Einfühlungsvermögen am Gast“.
Zur Bar des Jahres gekürt wurde die Burger & Lobster Bank in der Prannerstraße – als „als konzeptionelles Barclubrestaurant mit einem trendigen Gastronomiekonzept.“ Einen Champagner zum Anstoßen wird's dort vermutlich auch geben.