Rathaus: Grünen-Chefin Anna Hanusch hört auf

Eigentlich wollte sie Baureferentin werden. Nun ist sie nur noch einfache Stadträtin.
Felix Müller
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Anna Hanusch gibt ihren Posten als Fraktionsvorsitzende bei den Stadtrats-Grünen ab.
Anna Hanusch gibt ihren Posten als Fraktionsvorsitzende bei den Stadtrats-Grünen ab. © Grüne

München - Wie schnell sich Karrierepläne doch ändern können. Es ist nur ein paar Wochen her, da sah es so aus, dass Anna Hanusch so richtig Karriere macht im politischen München. Die 45-Jährige sollte Baureferentin werden, so hatten es sich ihre Grünen ausbedungen. Und die Zustimmung der SPD war im Koalitionsvertrag abgesichert. Doch Hanusch stolperte schon vor der Wahl. Die Regierung von Oberbayern hatte festgestellt, dass der Posten hätte ausgeschrieben werden müssen.

Anna Hanusch gibt Fraktionsvorsitz ab

Nun tritt Hanusch noch einen Schritt weiter zurück. Die bisherige Fraktionsvorsitzende erklärte am Montag intern - und dann auch öffentlich -, nicht mehr Grünen-Chefin im Rathaus sein zu wollen. "Nach reiflicher Überlegung und Gesprächen in der Fraktion", ließ sie mitteilen, habe sie sich dazu entschieden. Es gebe in der Fraktion, deren Führung sie 2020 nach der Kommunalwahl übernommen hatte, "mittlerweile andere Kolleginnen, die mit der nötigen Expertise und Lust diese Aufgabe fortführen können".

Ganz offensichtlich hat sie dabei eine ganz bestimmte Kollegin besonders im Blick: Mona Fuchs. Die 34-jährige Stadträtin erklärte umgehend intern ihre Bereitschaft, Mitte Mai für die Nachfolge zu kandidieren. Die Übergabe könnte außergewöhnlich harmonisch vonstattengehen.

Denn eine umstrittene politische Neuausrichtung bedeutet das offensichtlich nicht, eine andere Interessentin für den Frauen-Platz zeichnet sich bisher auch nicht ab.

Bleibt der Männer-Platz, die Grünen halten an der Tradition einer gemischten Doppelspitze im Rathaus fest. Und auch Fraktionschef Florian Roth hört auf, dem Vernehmen nach spekuliert er, nächster Kulturreferent zu werden.

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Bekommt Florian Roth einen Referentenposten? 

Seine Nachfolge will Dominik Krause übernehmen, Fraktionsvize, ehemaliger Stadt-Parteivorsitzender, immer noch gerade mal 31 und nach allgemeinem Dafürhalten im Rathaus eines der größten Talente im Stadtrat. Der Parteilinke erklärte gestern ebenfalls intern seine Kandidatur, sagte hinterher der AZ: "Ja, ich kann mir das gut vorstellen."

Hanusch hingegen bleibt Bezirksausschuss-Chefin in Neuhausen-Nymphenburg, will sich im Stadtrat wieder stärker um Fachpolitik kümmern. Und wieder mehr als Architektin arbeiten. Wie schnell sich Karrierepläne doch ändern können.

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4 Kommentare
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  • Realist am 25.04.2022 23:38 Uhr / Bewertung:

    Es ist leichter, Flächen zuzubauen, als sie zu begrünen!

  • Apokalyptischer Reiter am 25.04.2022 22:08 Uhr / Bewertung:

    Der Posten einer Verteidigungsministerin wird bald vakant, für eine Familienministerin wirds aber auch reichen, wenn sie gerne nach Frankreich fährt. Wie die AZ hier jubellierte kennt sie sich aus mit Nahrungsengpässen morgens früh bei den Golden Arches. Der BA wusste von den Anwohnern, dass sie flanieren und verweilen wollte.

  • Plato's Retreat am 25.04.2022 21:32 Uhr / Bewertung:

    Wir werden die Dame wiedersehen. Auf einem Austragsposten im Bundesfamilienminisertium vielleicht, oder irgendwo in Brüssel.

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