Rathaus: 1,5 Millionen Euro für die Kultur in München

SPD und Grüne wollen neue Zuschüsse geben - der Großteil ist für die freie Szene.
von  Christina Hertel
Freie Theater wie das Pathos sollen mit mehr Zuschüssen unterstützt werden. (Archivbild)
Freie Theater wie das Pathos sollen mit mehr Zuschüssen unterstützt werden. (Archivbild) © Petra Schramek

München - Er kenne Bands, die sich aufgelöst haben, Kapellen, die ihre Instrumente verkauften, Musiker, die alle möglichen Nebenjobs annahmen, um sich das Leben in München noch irgendwie leisten zu können, sagt Roland Hefter.

Roland Hefter will Münchner Kulturszene unterstützen

Und auch aus eigener Erfahrung weiß er, wie schwierig das Leben für Künstler seit der Corona-Pandemie ist. Denn er ist nicht nur ehrenamtlicher SPD-Stadtrat, sondern vor allem Liedermacher und Kabarettist. Gemeinsam mit seiner Parteikollegin Julia Schönfeld-Knor, die das Kultur- und Bürgerhaus Pelkovenschlössl leitet, hat er sich eine ganze Reihe von neuen Zuschüssen ausgedacht, um die Münchner Kulturszene zu unterstützen.

Insgesamt will die SPD gemeinsam mit ihrem Koalitionspartner, den Grünen, 1,5 Millionen Euro in die Kultur stecken. Von Zuschüssen für Proberäume bis zu einem neuen Programmkinopreis hat sich die SPD alles Mögliche überlegt, um der Kultur den "Neustart nach Corona zu erleichtern".

520.000 Euro für die freien Szene geplant

Der größte Teil dieses Geldes - nämlich 520.000 Euro - soll in die Freie Szene fließen. Denn die freien Theater (wie das Pathos oder das Hoch X) bekommen vom Freistaat keine Unterstützung, so schildert es Julia Schönfeld-Knor. Die SPD will sie deshalb mit mehr Geld fördern, mehr Stipendien und Preise vergeben. Auch Lesereihen und Veranstaltungen wie das Literaturfest sollen unterstützt werden.

200.000 Euro sollen in Stipendien für Künstler, Tänzer und Musiker fließen. Seit 2021 können sie bei der Stadt erstmal Arbeitsstipendien stellen und diese seien besonders begehrt, sagt Julia Schönfeld-Knor.

Mit ebenso viel Geld soll die Stadtteilkultur gestärkt werden. Hefter stellt sich dafür ein großes Restart-Festival 2022 vor. "Denn irgendwann kommt der Punkt, an dem man wieder miteinander feiern muss", sagt Hefter.

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