Prozess in München: Räuber schlägt mit Wagenheber zu

Der Angeklagte (26) erklärt vor Gericht, dass der brutale Raub eine Vorgeschichte hat.
John Schneider
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Verteidiger Ömer Sahinci zeigt dem Angeklagten seinen Platz.
Verteidiger Ömer Sahinci zeigt dem Angeklagten seinen Platz. © jot

München - Er gibt einen Großteil der Vorwürfe, vor allem den Schlag mit dem Wagenheber, unumwunden zu. Aber seine Version der Tat klingt dann doch ganz anders als die Anklage.

Besonders schwerer Raub: Angeklagtem droht jahrelange Haft

Hans G. (26, Name geändert) sitzt wegen besonders schweren Raubs und gefährlicher Körperverletzung auf der Anklagebank des Landgerichts. Jahrelange Haft droht, weil er am 9. Oktober 2021 in der Ludwigstraße einen Passanten mit einem Wagenheber niedergeschlagen und ausgeraubt habe.

Opfer muss nach Attacke vier Tage ins Krankenhaus

Das Opfer - das übrigens am Dienstag seine Zeugenaussage schwänzte - erlitt Frakturen der Augenhöhlen-, Jochbein- und Oberkieferpartie, dazu Verletzungen dreier Schneidezähne sowie Verletzungen an Oberlippe und Kinn. Der junge Mann musste vier Tage ins Krankenhaus.

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Den Wert der entwendeten Umhängetasche schätzen die Ankläger auf 700 Euro. Dazu kommt der Inhalt: etwa 100 Euro Bargeld und ein Ausweis. Lediglich der leere Geldbeutel konnte in einer Mülltonne in einem Hinterhof in der Maxvorstadt gefunden werden.

Angeklagter behauptet, dass die Umhängetasche ihm gehört

Doch während die Ermittler davon ausgehen, dass sich Täter und Opfer nicht kannten, der 26-Jährige sich sein Opfer willkürlich ausgesucht hatte, erklärt der Angeklagte, dass das nicht stimme. Der Raub habe vielmehr eine Vorgeschichte. Hans G. behauptet unter anderem, dass die Umhängetasche ihm gehöre. Das Opfer habe sie ihm fünf Monate zuvor geklaut. Weitere 700 Euro, die ihm gehörten, seien ihm ebenfalls von dem Opfer gestohlen worden.

Der Hintergrund: Die Männer hatten sich zusammen ein Hotelzimmer genommen, dass von Hans G. für einen Monat im Voraus bezahlt wurde. Aus Hilfsbereitschaft, sagt der Angeklagte. Als die Männer aber nach wenigen Tagen wegen verschiedener Lärmbelästigungen aus dem Hotel flogen, bekam nicht etwa Hans G. sein Geld zurück, sondern sein Bekannter, der damit danach verschwand.

An diesem Oktoberabend erkannte Hans G. das Opfer auf der Ludwigstraße, sagt er. Ein Freund habe ihm noch gesagt, er solle jetzt zeigen, "aus welchem Holz er geschnitzt" sei und ihm den Wagenheber in die Hand gedrückt. Was dann geschah, tue ihm sehr leid.

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