Prozess in München: Drogendealer kauft Rubbellose für 30.000 Euro
München - Tobias L. (21, Name geändert) soll große Mengen unterschiedlichster Betäubungsmittel (darunter Marihuana, Haschisch, Amphetamin und LSD) im Darknet gekauft und anschließend weiterverkauft haben. Deswegen steht er seit Donnerstag vor Gericht. Und nutzt die Gelegenheit des Prozessbeginns um reinen Tisch zu machen.
Angeklagter mit Schuldbekenntnis
Der 21-jährige Weilheimer, der seit Anfang Dezember 2021 in Untersuchungshaft sitzt, bekennt sich schuldig, in der Zeit von März bis Dezember 2021 große Mengen an Betäubungsmitteln gekauft und verkauft zu haben. Tobias L. erzählt, dass sein Drogenkonsum immer intensiver wurde: Von einem Joint pro Monat auf sechs Joints am Tag.
Wunsch nach einem "anständigen Leben"
Er sagt, dass er seine Fehler bereue und dass er sich für seine Zukunft "ein normales anständiges Leben" wünscht. In einem Punkt wehrt er sich aber gegen die Vorwürfe in der Anklage: Dass er bewusst ein Messer in seinem Zimmer aufbewahrt habe, um es eventuell bei den Drogengeschäften einzusetzen, dementiert der 21-Jährige. Das Messer lag eigentlich immer unter seinem Bett, mit anderen Haushaltsartikeln, und er habe es nur auf den Schrank gelegt – wo es von der Polizei gefunden wurde – weil das Kind einer Nachbarin zu Besuch war.
Dafür gab er das ganze Geld aus
Auf die Frage, was er mit dem ganzen Geld gemacht habe, antwortet Tobias L., dass er es unter anderem für Drogen, Markenklamotten und Partynächte in München inklusive Hotelaufenthalten ausgegeben hat. Außerdem habe er an der Tankstelle eines Kumpels Rubbellose im Wert von 30.000 Euro gekauft. Kommentar des Richters: "Das war schon nicht so pfiffig."
Tobias L. drückt aufs Tempo. Er wünsche sich einen schnellen Prozessverlauf, sagt er, da er bald Geburtstag habe und "das Urteil davor geklärt haben möchte".