Prozess in München: 48-Jährige geht auf Nachbarin los

Weil ihre Nachbarin mit ihren Skiern immer wieder Lärm verursacht hat, ist eine Frau auf sie los gegangen. Nun muss sich die psychisch Kranke vor Gericht verantworten.
John Schneider |
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Sie hatte ihre Nachbarin schon vor dem Angriff im Visier, weil die offenbar mit ihren Skiern lärmte.
Matthias Balk/dpa Sie hatte ihre Nachbarin schon vor dem Angriff im Visier, weil die offenbar mit ihren Skiern lärmte.

Weil ihre Nachbarin mit ihren Skiern immer wieder Lärm verursacht hat, ist eine Frau auf sie los gegangen. Nun muss sich die psychisch Kranke vor Gericht verantworten.

München - Helga T. (49, Name geändert) leidet unter einer paranoiden Schizophrenie. Das weiß die psychisch kranke Frau auch, nimmt Medikamente gegen ihre krankhafte seelische Störung. Doch vor zweieinhalb Jahren setzte sie eigenmächtig ihre Medikamente ab. "Die Nebenwirkungen waren so stark", begründet sie das am Donnerstag vor Gericht. Die 48-Jährige soll – so fordert es der Antrag der Staatsanwaltschaft – dauerhaft untergebracht werden.

An das Geschehen am 9. Januar 2017 in dem Giesinger Mehrfamilienhaus habe seine Mandantin keine vollständige Erinnerung, sagt Anwalt Christian Gerber. Aber dass sie keinen Gegenstand in der Hand gehabt habe, das wüsste sie genau. Wie dann die Beule am Hinterkopf ihres Opfers entstanden ist – keine Ahnung.

Angeklagte ging auf Nachbarin los

Helga T. war der Frau im Treppenhaus begegnet. Sie hatte die Nachbarin im Visier, weil diese mit ihren Skiern immer wieder störende Geräusche verursacht habe. Deshalb sei sie ihr nach draußen hinterhergelaufen. Laut Antragsschrift soll sie diese dann mit einem Gegenstand am Hinterkopf getroffen haben. Das Opfer musste sich an einem Zaun festhalten, um nicht umzufallen.

Dort traf sie ein Fußtritt am Knie. Doch auch diesmal konnte die Frau einen Sturz vermeiden. Helga T. habe sie dann mit einer Hand an den Haaren gepackt und ihr mit der anderen Hand ins linke Auge gedrückt. Das Opfer erlitt Verletzungen an Augenlid und Bindehaut. Außerdem leidet es seit dem Vorfall vermehrt an Ängsten.

Helga T. ist nach 16 Monaten in der Psychiatrie inzwischen mit anderen Psychopharmaka gut eingestellt und in einer betreuten WG untergekommen. Dort fühle sie sich wohl, berichtet sie der Richterin Nicole Selzam. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt.

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