Protest gegen Uganda-Regime
Aktivisten wollen das Treffen einer Delegation aus Afrika mit Wirtschaftsminister Martin Zeil stören - und rufen zum Protest am Max Weber-Platz auf.
MÜNCHEN Ein warmes Willkommen in der Weltstadt mit Herz – das sollen die Gäste aus Afrika keinesfalls bekommen. Am Mittwoch wollen Aktivisten ein Treffen einer hochrangigen Delegation aus Uganda mit Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) in München stören.
Ugandische Oppositionelle, die als Flüchtlinge in Deutschland im Exil lebten – so teilt die Organisation „Karawane“ mit – wollten direkt vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) am Max-Weber-Platz gegen das Regime in Uganda demonstrieren. Aus dem ostafrikanischen Staat werden hochrangige Minister erwartet. Auch der umstrittene Präsident Yoweri Museveni wollte teilnehmen, leider habe der „kurzfristig absagen müssen“, wie das bayerische Wirtschaftsministerium erklärt.
Die Polizei erwartet am Max-Weber-Platz eine Kundgebung mit 50 Demonstranten. Gründe zum Protest habe man reichlich, heißt es bei den Aktivisten. Seit Jahren beteilige sich die ugandische Armee am Krieg im Kongo. Menschenrechtler aus Uganda unterstellen dem Regime von Präsident Museveni Kriegsverbrechen und sogar den Einsatz von Kindersoldaten. Auch wird Gewalt gegen die Bevölkerung durch das Militär beklagt. Und trotz angeblichem Wirtschaftswachstum müsse der Großteil der Landbevölkerung in bitterer Armut leben.
Tatsächlich kommt vor allem der Norden des Landes seit 30 Jahren nicht zur Ruhe. Beobachter des Konflikts halten Museveni zu Gute, er habe nach den Schreckensherrschaften seiner Vorgänger Milton Obote und Idi Amin den Süden befriedet. Und auch wirtschaftlich geht es unter ihm voran. Genau darum hofiert man die Delegation aus Uganda in München – es locken lukrative Business-Deals. Man wolle bayerische Unternehmer „für Investments in Uganda sensibilisieren“, erklärt das Wirtschaftsministerium. .rke
- Themen:
- Demonstrationen
- FDP
- Martin Zeil
- Polizei