Privater Sicherheitsdienst soll Einbrecher stoppen
Pullach - Unter Einbrechern haben zuletzt auch die Pullacher sehr gelitten. Innerhalb weniger Wochen verdoppelte sich die Zahl der Einbrüche. Einige verunsicherte Bürger wollten ihre Sicherheit nicht mehr allein der Polizei überlassen. Eine Unternehmerin (42) gründete die Initiative „Sicher in Pullach“. Ihr Ziel: Hauseigentümer sollten sich zusammentun und einen Sicherheitsdienst engagieren, der Patrouille fährt. Polizeichef Andreas Aigner (49) hält nichts von dieser Aktion.
Kaum war das Oktoberfest 2013 vorbei, ging es los in der Gemeinde an der Isar mit nicht einmal 9.000 Einwohnern. Die Täter kamen vorzugsweise in der Dämmerung. War die Polizei 2012 noch zu zwölf Einbrüchen ausgerückt, erhöhte sich die Zahl auf 26. In 17 Fällen entkamen die Täter mit Schmuck und Wertgegenständen. Im Januar 2014 setzte sich die Serie fort. Viele Pullacher waren verunsichert.
Da versuchte die Immobilienunternehmerin, ihre Nachbarn dazu zu bewegen, sich selbst zu helfen. Sie schrieb an die „Anwohner von Pullach“, es sei sinnvoll, eine Firma „mit einer gezielten Überwachung unserer Straßen zu beauftragen“. Das Thema wurde sogar im Gemeinderat erörtert. Dazu wurde auch der zuständige Polizeichef von Grünwald, Andreas Aigner, eingeladen. Doch der ist kein Freund der Idee. „Das Machtponopol muss bei der Polizei bleiben. Ein Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens hat keine polizeilichen Befugnisse. Mir ist auch kein einziger Fall bekannt, bei dem ein Sicherheitsdienst einen Einbrecher auf frischer Tat geschnappt hätte oder einen Tat verhindert hat“, sagte er zur AZ.
Inzwischen ist die Initiative offenbar im Sande verlaufen. Eine Zwölf-Stunden-Überwachung mit zwei Leuten kostet rund 19.000 Euro im Monat. Wohl auch für die Pullacher recht teuer. Inzwischen ist es auch wieder ruhiger geworden im Ort. In München und Umgebung sind mehrere Täter gefasst worden.
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