Post schließt Filialen am Romanplatz und an der Fraunhoferstraße

Schon drei Postämter haben dieses Jahr zugemacht. Auch die an der Fraunhoferstraße und am Romanplatz stellen den Betrieb bald ein.
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Diese bekannte Filiale an der Fraunhoferstraße schließt.
Daniel von Loeper Diese bekannte Filiale an der Fraunhoferstraße schließt.

München - Jedes Jahr machen in Bayern im Schnitt zwei Postfilialen dicht. Das hat eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Nicole Gohlke (Linke) ergeben.

Post-Filiale in der Fraunhoferstraße ab 25. November dicht 

München wird diesen Schnitt allerdings gewaltig in die Höhe treiben. Denn alleine in der Landeshauptstadt schlossen dieses Jahr drei Filialen, und nun kommt noch eine dazu: Auch die Post zwischen Blumenladen und Kiosk, ganz hinten unter dem Vorbau an der Fraunhoferstraße 22 bleibt nicht mehr lange erhalten. Sie öffnet am Mittwoch, 24. November, ein letztes Mal. Danach sollen Postkunden in die Müllerstraße 47 gehen.

2022: Auch das Postamt am Romanplatz schließt

An der Bergmannstraße im Westend, an der Angerer- und an der Agnesstraße in Schwabing schlossen dieses Jahr bereits Postämter. 2022 gehen die Schließungen weiter: Wer in Neuhausen am Romanplatz lebt, wird ab dem nächsten Jahr länger unterwegs sein, wenn er ein Päckchen aufgeben will. Postbank-Sprecher Oliver Rittmaier bestätigte gegenüber der AZ, dass diese Filiale 2022 schließen wird - allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte. Einen genauen Termin nannte der Sprecher nicht.

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Postbank dünnt ihr Vertriebsnetz weiter aus

Dafür, dass die Filiale doch bleibt, setzt sich gerade Christian Müller ein. Er ist der Chef der SPD-Stadtratsfraktion und stellte gestern gemeinsam mit den Grünen einen Antrag, dass der Münchner OB für den Erhalt der Post kämpfen soll.

Allerdings hat München kein Druckmittel. Es bleibt nur der Appell, das gibt auch Christian Müller zu. Denn die Deutsche Post betreibt schon lange keine eigenen Ämter mehr, sondern mietet sich in Supermärkten, Lotto-Geschäften oder bei der Postbank ein. So wie "andere Institute" prüft die Postbank "auf Basis des Kundenverhaltens laufend ihr Vertriebsnetz", antwortet Pressesprecher Rittmaier auf eine Anfrage der AZ.

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Und dieses Vertriebsnetz dünnt die Postbank in den kommenden Jahren gewaltig aus: Von heute 750 Filialen in Deutschland werden 2023 nur noch 550 übrig sein. Das heißt: Auch für München drohen weitere Schließungen. Wann und wo diese geplant sind, wollte Postbank-Sprecher Rittmaier nicht verraten.

Anzahl der Post-Partnerfilialen ist in München gewachsen 

Denn immer, wenn eine Filiale schließt, begibt sich die Post auf die Suche nach einem Partner, der die Leistungen übernimmt. Der Zeitpunkt der Schließung hänge davon ab, wann ein neuer gefunden ist.

Die Anzahl der Partnerfilialen ist in München seit Herbst 2019 sogar um 13 zusätzliche gewachsen. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der Linken hervor. Während es 1994 lediglich 70 Postämter in München gab, standen Postkunden Anfang des Jahres über 300 Verkaufsstellen zur Verfügung.

Christian Müller (SPD) seiht in Neuhausen keine Post-Alternative 

Die Linken-Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke kritisiert die Post dennoch scharf. Aus ihrer Sicht sind fremdbetriebene Postfilialen keine Alternative: Diese seien nicht nur weniger zuverlässig, sondern es bestehe auch die Gefahr von Niedriglöhnen.

Auch Christian Müller von der SPD befürchtet, dass das Leben besonders für ältere Menschen bald beschwerlicher werden könnte. Denn zumindest in Neuhausen kennt der Stadtrat keine Alternative zu der Postfiliale, die im nächsten Jahr geschlossen wird.

Auch sollten aus seiner Sicht die Vorschriften angepasst werden: Statt in 2.000 Metern, so wie es momentan geregelt ist, sollte eine Postfiliale in 100 Metern erreichbar sein, findet Müller.

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28 Kommentare
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  • Tonio am 04.11.2021 12:53 Uhr / Bewertung:

    Immer dieses Gejammere der Ewiggestrigen. 😉 Privatisierungen seien so effektiv heißt es doch. Und der "Markt" regelt alles am besten, oder?

  • Münchner1972 am 04.11.2021 12:28 Uhr / Bewertung:

    Die Hipster aus dem Glockenbachviertel können ja auch ihre Pakete in den "Spätis" abholen!

  • Heide Fröttmaninger am 04.11.2021 11:49 Uhr / Bewertung:

    Vielleicht sollte man die Post verstaatlichen. Man könnte sie - ich fantasiere mal - 'Deutsche Bundespost' nennen... zwinkern

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