Polizei räumt Baumbesetzung im Forst Kasten: Aktivisten müssen an anderen Ort
München - Im Forst Kasten hat die Polizei eine Demonstration gegen die Rodung für Kiesabbau verlegt.
Die Beamten holten am frühen Donnerstagmorgen zwei Baumbesetzer von einer Plattform, wie sie mitteilten. Zusammen mit vier weiteren Aktivisten, die sich am Boden aufgehalten hatten, wurden sie an einen anderen Versammlungsort in der Nähe gebracht. Weil die vier Aktivisten am Boden nicht mitkommen wollten, wurden sie von den Beamten zum neuen Versammlungsort getragen.
Neuer Versammlungsort ist 100 Meter entfernt
Diesen hatte das Landratsamt München bestimmt. Der Behörde zufolge ist er etwa 100 Meter entfernt und besser zugänglich. Für den neuen Ort wurden zudem mehrere Auflagen erteilt – unter anderem war das Anbringen von baulichen Vorrichtungen an Bäumen sowie das Hinaufklettern auf Bäume verboten.
Die Aktion verlief laut Polizei "absolut friedlich". Die Aktivisten hätten nur passiven Widerstand geleistet. Die beiden Baumbesetzer mussten abgeseilt werden. Die Plattformen wurden danach abgebaut. Insgesamt waren 50 Beamte im Einsatz.
Der polizeiliche Einsatz war gegen 10:30 Uhr beendet. Derzeit wird geprüft ob die Missachtung der beschränkenden Verfügungen einen versammlungsrechtlichen Verstoß darstellt.

Die Aktivisten bestätigten den friedlichen Verlauf. Nach der Räumung werde man nun aber erst einmal pausieren, sagte ein Mitglied der Gruppe. Es werde aber weitere Baumhausaktionen geben, kündigte er an. "Wir geben definitiv nicht auf." Solange der Wald weiter gerodet werden solle, werde man weitermachen.
Der Protest im Forst Kasten
Seit etwa drei Wochen protestieren Aktivisten mehrerer Gruppen gegen die geplante Rodung. Die Demonstranten gehen davon aus, dass auf einem 9,5 Hektar großen Areal rund 9.000 Bäume für die Erweiterung eines Kieswerks gefällt werden sollen. Das Landratsamt München konnte diese Zahlen am Donnerstagmorgen zunächst nicht bestätigen.