Polizei räumt Baumbesetzung im Forst Kasten: Aktivisten müssen an anderen Ort

Am frühen Donnerstagmorgen hat die Polizei die Baumbesetzung einiger Aktivisten im Forst Kasten geräumt. Die Protest-Teilnehmer wurden anschließend an einen anderen Versammlungsort gebracht, der 100 Meter entfernt ist.
AZ/dpa |
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Einsatzkräfte der Höhenintervention der Polizei räumen eine Plattform im Forst Kasten.
Einsatzkräfte der Höhenintervention der Polizei räumen eine Plattform im Forst Kasten. © Tobias Hase/dpa

München - Im Forst Kasten hat die Polizei eine Demonstration gegen die Rodung für Kiesabbau verlegt.

Die Beamten holten am frühen Donnerstagmorgen zwei Baumbesetzer von einer Plattform, wie sie mitteilten. Zusammen mit vier weiteren Aktivisten, die sich am Boden aufgehalten hatten, wurden sie an einen anderen Versammlungsort in der Nähe gebracht. Weil die vier Aktivisten am Boden nicht mitkommen wollten, wurden sie von den Beamten zum neuen Versammlungsort getragen.

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Neuer Versammlungsort ist 100 Meter entfernt

Diesen hatte das Landratsamt München bestimmt. Der Behörde zufolge ist er etwa 100 Meter entfernt und besser zugänglich. Für den neuen Ort wurden zudem mehrere Auflagen erteilt – unter anderem war das Anbringen von baulichen Vorrichtungen an Bäumen sowie das Hinaufklettern auf Bäume verboten.

Die Aktion verlief laut Polizei "absolut friedlich". Die Aktivisten hätten nur passiven Widerstand geleistet. Die beiden Baumbesetzer mussten abgeseilt werden. Die Plattformen wurden danach abgebaut. Insgesamt waren 50 Beamte im Einsatz.

Der polizeiliche Einsatz war gegen 10:30 Uhr beendet. Derzeit wird geprüft ob die Missachtung der beschränkenden Verfügungen einen versammlungsrechtlichen Verstoß darstellt.

Einsatzkräfte der Polizei neben Aktivisten im Forst Kasten.
Einsatzkräfte der Polizei neben Aktivisten im Forst Kasten. © Tobias Hase/dpa

Die Aktivisten bestätigten den friedlichen Verlauf. Nach der Räumung werde man nun aber erst einmal pausieren, sagte ein Mitglied der Gruppe. Es werde aber weitere Baumhausaktionen geben, kündigte er an. "Wir geben definitiv nicht auf." Solange der Wald weiter gerodet werden solle, werde man weitermachen.

Der Protest im Forst Kasten

Seit etwa drei Wochen protestieren Aktivisten mehrerer Gruppen gegen die geplante Rodung. Die Demonstranten gehen davon aus, dass auf einem 9,5 Hektar großen Areal rund 9.000 Bäume für die Erweiterung eines Kieswerks gefällt werden sollen. Das Landratsamt München konnte diese Zahlen am Donnerstagmorgen zunächst nicht bestätigen.

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11 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Weihnachtsgeld am 10.06.2021 15:18 Uhr / Bewertung:

    Im Grünen Stadtrat ist immer Bedarf für Aktivisten

  • Oberlehrer am 10.06.2021 15:10 Uhr / Bewertung:

    Alles absolut friedlich = absolut Vorbildlich.
    Danke auch an die Aktivisten für Ihren unermüdlichen Einsatz.

  • OnkelFranz am 10.06.2021 14:47 Uhr / Bewertung:

    Die Politik fordert Wohnungen, Wohnungen, Wohnungen!
    Dazu braucht's allerdings vordergründig Holz und Beton um diese zu bauen!
    Belastbarer und normgerechter Beton besteht aber (dummerweise) zum allergrößten Teil aus sauberem Kies! Woher soll also der Beton kommen, wenn kein Kies abgebaut werden darf?
    Brauchbaren Beton mit Kiesersatzstoffen (z.B. geschredderter und gereinigter Abbruchschutt) zu erzeugen ist äußerst aufwendig und extrem kostenintensiv!
    Leider liegt der Kies in unserer Region unter einem "Nutzwald", der , angepflanzt um die Jahrhundertwende, dazu gedacht war nach 80-120 Jahren Nutz-Holz zu "ernten" um es später u.a. als Bauholz zu verwenden!
    Wenn wir aber weder Kies noch Holz "abbauen" dürfen, mit was werden dann die dringend benötigten Wohnungen gebaut?

    Stattdessen Kies aus waldlosen Gebieten zu "importieren" und mit dem Lastenfahrrad zum Betonmischwerk zu transportieren wird das Problem im Wohnungsbau wohl nicht befriedigend lösen!

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