Pfingsten zuhause: Die AZ hat Tipps für die freien Tage

Ferienzeit ist Reisezeit: Auch wer nicht Richtung Süden aufbricht, muss nicht zu Hause Trübsal blasen. Die AZ hat für Sie einige Ausflüge gesammelt, die sich wunderbar mit der Bahn erreichen lassen.
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Wer braucht denn den Gardasee – wenn man auch ganz schnell und günstig von München aus den Tegernsee erreichen kann? Ein Spaziergang am Ufer entlang lohnt sich vor allem bei gutem Wetter. Aber auch für Regentage hat die AZ einige Tipps gesammelt. Alle sind mit dem Deutschlandticket erreichbar.
Wer braucht denn den Gardasee – wenn man auch ganz schnell und günstig von München aus den Tegernsee erreichen kann? Ein Spaziergang am Ufer entlang lohnt sich vor allem bei gutem Wetter. Aber auch für Regentage hat die AZ einige Tipps gesammelt. Alle sind mit dem Deutschlandticket erreichbar. © imago

Mit einer „Stauwelle“ aus allen Himmelsrichtungen rechnet der ADAC, jetzt wo die Pfingstferien begonnen haben und es für viele Münchner Richtung Italien geht. Klar, Espresso und Aperol Spritz schmecken nirgends besser. Aber mal ehrlich: Zuhause kann es auch schön sein. Und wenn man den Urlaub nicht fluchend im Auto starten muss, hat das doch auch etwas. Die AZ-Redaktion hat deshalb für alle Daheim-Gebliebenen Ausflugstipps gesammelt, die alle einfach mit dem 58-Euro-Ticket zu erreichen sind.

Es ist bestimmt für jeden etwas dabei: für Kunst- und Kulturliebhaber, für alle mit Bewegungsdrang, aber auch für jene, die Entspannung dringend nötig haben. Das Deutschland-Ticket ist – wie der Name schon sagt – in der ganzen Bundesrepublik gültig, aber nur im Nah- und Regionalverkehr. Man kommt sogar bis Salzburg und Kufstein. Kaufen kann man es zum Beispiel über die MVGO-App.

Allerdings ist das Ticket seit seiner Einführung immer teurer geworden. Ursprünglich hat es schließlich einmal bloß neun Euro gekostet. Wie es mit dem Deutschlandticket weitergeht, ob es noch teurer wird, ist derzeit ungewiss. Nur bis Ende 2025 ist seine Finanzierung gesichert. Umso mehr also ein Grund, das lange Pfingstwochenende für einen Ausflug mit dem Zug zu nutzen.

Nicht bloß was für Kinder: die Augsburger Puppenkiste

Im ehemaligen Heilig-Geist-Spital in Augsburg ist die Welt noch in Ordnung. Dort ist seit 1948 die Augsburger Puppenkiste beheimatet. Und wer meint, die ist nur für Kinder interessant, der irrt.

Tickets für eine Aufführung zu bekommen, ist bei spontanen Besuchen leider große Glückssache. Aber das zugehörige Museum ist eine schöne Alternative. Dort erfährt man die schöne Geschichte der Entstehung der Augsburger Puppenkiste, kann viele der Puppen einmal live sehen: Ob Schlupp vom grünen Stern, Kalle Wirsch, Jim Knopf oder Urmel aus dem Eis – und sogar Angela Merkel! Aktuell läuft die Sonderausstellung „Zeit für Geister - Von Ahnen und Naturwesen“.

Karten für die Augsburger Puppenkiste sind schwer zu bekommen. Aber es gibt auch ein Museum, wo man Urmel aus dem Eis bewundern kann.
Karten für die Augsburger Puppenkiste sind schwer zu bekommen. Aber es gibt auch ein Museum, wo man Urmel aus dem Eis bewundern kann. © imago

Die Zugfahrt nach Augsburg dauert nur eine Dreiviertelstunde. Am Hauptbahnhof gehen zwei Züge pro Stunde. Die Augsburger Puppenkiste erreichen Sie vom Augsburger Bahnhof aus in einem 20-minütigen Spaziergang oder mit dem Bus oder der Tram. 

Neues über den Kini lernen in Regensburg

Regensburg geht immer. So schnell wird einem da nicht fad. Aber aktuell gibt es gleich noch zwei sehenswerte Ausstellungen, und von der einen zur anderen bietet sich ein Spaziergang entlang der Donau an.

Mit welcher Schau man beginnt, ist Geschmackssache. Königlich zu starten vielleicht ganz praktisch – zumal man im Haus der Bayerischen Geschichte oder drumherum ganz ordentlich Mittagessen kann. Und nach Ludwig I. braucht man eine Stärkung.

Zum Auftakt der Ludwig I.-Schau schwebt das Konterfei des Monarchen über einem und wird sogar älter – dank KI.
Zum Auftakt der Ludwig I.-Schau schwebt das Konterfei des Monarchen über einem und wird sogar älter – dank KI. © planetz

Kurator Rainhard Riepertinger hat viel über den widersprüchlichen Monarchen zusammengetragen, der München geprägt hat wie kein anderer. Denken Sie an all die klassizistischen Bauten an der Ludwigstraße, am Königsplatz... Dass er einer spanischen Tänzerin, die eigentlich aus Irland kam, verfallen ist, hat Hofstaat und Landeskinder gleichermaßen gegen ihn aufgebracht. Dabei war die Affäre Lola Montez nicht halb so unzüchtig, wie man sich das gerne ausmalt.

Was man gerne vergisst: Ludwig saß morgens um vier schon am Schreibtisch, war hochgebildet, doch weniger geschickt, wenn es darum ging, das schier bankrotte Bayern, dessen Thron er vor 200 Jahren bestieg, ökonomisch anzukurbeln.

Das Kontrastprogramm wartet im Kunstforum Ostdeutsche Galerie. Dort ist dem DDR-Maler Bernhard Heisig eine eindrucksvolle Ausstellung gewidmet – mit Werken aus seiner besten Phase. Heisig hat sich so intensiv wie kaum ein Künstler mit dem Krieg beschäftigt und dabei das eigene Mittun heftig bereut. Das ist sinnliche, kraftvolle, farbintensive Malerei, die zum Nachdenken anregt. Nach Regensburg empfiehlt es sich, den Regionalexpress zu nehmen. Der fährt direkt und braucht nur anderthalb Stunden.

Kunst-Genuss mit Alpen-Blick

Gutes mit Gutem verbinden ist im Buchheim Museum am Starnberger See ganz einfach: Es ist direkt am See gelegen, mitten im malerischen, grünen Höhenrieder Park. Ist das Wetter gut, lässt sich da zwischen Pagoden und Teichen Kunst genießen und sogar die Alpen sollten sichtbar sein.

Im Haus selber gibt es neben der Expressionistensammlung auch Kunsthandwerk, bayerische Volkskunst und vieles mehr zu entdecken. Es gibt Rundgänge und auch interessante Angebote für Kinder. Im Café Buffi kann man sich zwischendurch ausruhen und stärken.

Vor dem Museumsbesuch kann man draußen noch ein wenig entspannen und die Sonne genießen
Vor dem Museumsbesuch kann man draußen noch ein wenig entspannen und die Sonne genießen © dpa

Das Buchheim Museum ist aus München per Bahn erreichbar, entweder mit der Regionalbahn Richtung Kochel und/oder Garmisch-Partenkirchen (RB66) oder mit der S-Bahnlinie 6 nach Tutzing. Von dort ist es eine einstündige Wanderung zum Museum. 

Wellness zu fairen Preisen im Ostallgäu

Wellness in München? Dann lieber richtig in den Urlaub fahren, denken Sie? Teuer sind die Spas in der Umgebung schließlich meistens. Mit dem 58-Euro-Ticket gelangt man zum Glück hinter die Grenzen des MVV. Zum Beispiel nach Marktoberdorf im Ostallgäu. Mit dem Regio kommt man dort in nur 1.15 Stunden hin und hoffentlich hat man dann seine Badetasche dabei.

Im Hotel Weitblick (Schongauer Straße 48) gibt es einen Day Spa, den nicht nur Hotelgäste besuchen dürfen. Der Abendtarif kostet 18 Euro. Tagsüber liegt der Eintritt bei 56 Euro pro Person (montags bis donnerstags).

In Marktoberdorf im Ostallgäu hat man beim Saunieren und Baden einen Blick auf die Alpen.
In Marktoberdorf im Ostallgäu hat man beim Saunieren und Baden einen Blick auf die Alpen. © Hotel Weitblick

Die Dampf-, Bio-, Panorama-, Blockhaus- und Salzsauna in dem Spa sind nach Orten benannt. Zum Beispiel gibt es eine 90 Grad heiße Tiroler Schwitzstube, das ist eine rustikale Sauna mit Alpenblick. Erfrischen kann man sich im Außenpool, unter diversen Duschen und im Tauchbecken. Mehr Infos: www.weitblick-allgaeu.de.

Ein Ausflug in Sisis Welt

Man denkt ja immer, jetzt ist es auch mal gut mit der Sisi – und schon kommt wieder ein neues Buch auf den Markt. Wobei unser oberster Experte seinerzeit sehr angetan war von Karen Duves Roman (Kiepenheuer). Der bietet sich als Lektüre auf der Fahrt nach Possenhofen an.

Mehr Einblicke in die Welt von Sisi als die im Films von 1956 von Sisi bekommt man in Possenhofen.
Mehr Einblicke in die Welt von Sisi als die im Films von 1956 von Sisi bekommt man in Possenhofen. © imago

Im historischen Bahnhof kann man in den Kosmos der österreichischen Kaiserin eintauchen. Die Dauerausstellung ist ein bisschen brav, aber seriös und mit viel Liebe eingerichtet. Authentisch ist der Ort sowieso, denn das Museum befindet sich im Prunkwartesalon, wo Sisi und Familie ankamen und nach der Sommerfrische auch wieder abfuhren. Aktuell gibt es eine Schau zu den ewigen „Sissi“-Filmen (mit zwei S).

Mit der S6 geht’s nach Possenhofen. Geöffnet ist Freitag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr (auch feiertags). 

Städte-Trip zum Archaeopteryx in Eichstätt

Er ist das berühmteste Fossil der Welt: der Urvogel Archaeopteryx. 1875 ist sein Skelett mit Gefieder am Blumenberg bei Eichstätt gefunden worden. Das etwa rabengroße Tier weist typische Merkmale von Dinosauriern, aber auch von Vögeln auf. Im Jura-Museum auf der Willibaldsburg in Eichstätt ist es zu sehen. Das Naturkundemuseum hoch über dem Fluss Altmühl ist eines der am schönsten gelegenen Museen.

Ein Trip in die liebliche Barockstadt lohnt sich wegen der Kombination mit der modernen Architektur von Karljosef Schattner, der historische Höfe mit einer Stahlkonstruktion überdachte und die Universität in die Altstadt holte. Per Regionalbahn geht es von München nach Ingolstadt, Hauptbahnhof. Von dort dauert die Fahrt noch 30 Minuten bis zum Bahnhof Eichstätt Stadt. 

Märchenhaftes in Freising 

Ohne Übertreibung: Das wieder eröffnete Diözesanmuseum ist ein Geschenk, auch an diejenigen, die mit der Kirche überhaupt gar nichts am Hut haben. Ein Besuch lohnt sich mit und ohne Sonderschau. Aber wenn gleich drei höchst interessante Präsentationen im Angebot sind, kann man James Turrells Lichtraum auch mal auslassen.

Neben den märchenhaft verkleideten Menschen, die die Berliner Fotografin Iwajla Klinke an oft sehr entlegenen Orten festhält, geht es um „Glück und Wahn“ des Sammelns. Wie nahe Leidenschaft und Obsession beieinanderliegen, erlebt man auf einem Parcours durch ein „Wunderland“, in dem Eier, allerlei Kronen und ziemlich verrückte Vögel auftauchen. Alice lässt grüßen und auch eine festliche Tafel ist gedeckt.

Zwölfschnäuzige Tonlampe aus Nordafrika, um 500 nach Christus.
Zwölfschnäuzige Tonlampe aus Nordafrika, um 500 nach Christus. © DiMu Freising

Ausstellung Nummer drei führt nach Byzanz. Der Münchner Sammler Christian Schmidt hat 2927 Objekte zusammengetragen und dem Museum vermacht, von winzigen Schmucksteinen bis hin zu monumentalen Sarkophagreliefs, von der Feinwaage bis zur Ikone. Und immer in Spitzenqualität. Das hätten auch andere Sammlungen nur zu gerne entgegengenommen. Doch jetzt freut man sich auf dem Domberg an fein inszenierten Raritäten.

Mit dem Regionalexpress braucht man bis Freising nur knapp 25 Minuten. Und auf den Domberg führt mittlerweile ein Aufzug. Wer einmal oben ist, will nicht so schnell wieder nach unten. Muss man auch nicht, das Restaurant macht nach der Seele nun auch dem Leib rechte Freude. 

Das Westufer des Ammersees erkunden

Der Ammersee erfreut sich in und um Augsburg großer Beliebtheit. Ein Grund: Die Schwaben haben eine direkte Bahnverbindung nach Schondorf, Utting oder Diessen. Aber auch für den Münchner ist das Westufer des zweitgrößten der fünf Seen gut und schnell zu erreichen. Nur einmal in Geltendorf umsteigen, schon ist man da.

Nicht nur baden und den Blick auf das Alpenpanaroma schweifen lassen, kann man am Ammersee.
Nicht nur baden und den Blick auf das Alpenpanaroma schweifen lassen, kann man am Ammersee. © imago

Die kurze Anreise lohnt sich. Segeln, Tretboot fahren, schwimmen, Minigolf spielen oder ganz entspannt in einem der zahlreichen Gaststätten am Ufer einkehren: Der Ammersee ist ein veritables Freizeitparadies. Zum Beispiel Schondorf: Hierher lockt ein Badeplatz, eine Minigolf-Anlage, vor allem aber die wunderbare Perspektive über den See auf die Berge. 

Moderne Kunst in altem Schlossgemäuer 

Dass Staatsgemäldesammlungen nach ein paar Jahren Pause wieder „zum Kini“ in die Sommerfrische gehen, ist ein Glück im Unglück. Denn dass Schloss Herrenchiemsee in einigen Bereichen unvollendet geblieben ist, mag manchen Perfektionisten grämen. Doch die groben unverputzten Backsteinwände im Nordflügel bilden den idealen Hintergrund für die zeitgenössische Kunst. Und ganz ehrlich: Das meiste wirkt besser als in der Pinakothek der Moderne.

In diesem Jahr sind 50 Arbeiten ausgestellt, das reicht von Joseph Beuys' zarter „Rose für die Demokratie“ bis zu Sheila Hicks bombastischem, aber kuschlig weichen Berg aus Textilballen. Und weil im benachbarten Augustiner-Chorherrenstift vor fast 80 Jahren unser Grundgesetz erarbeitet wurde, geht es in dieser fünften Königsklasse um die Demokratie. Mit Werken von Francis Bacon, Deichkind, Anselm Kiefer, Maria Lassnig, Thomas Schütte... Sie werden begeistert sein.

Die Backstein-Mauern eignen sich perfekt, um moderne Kunst zu zeigen etwa von Sheila Hicks.
Die Backstein-Mauern eignen sich perfekt, um moderne Kunst zu zeigen etwa von Sheila Hicks. © Haydar Koyupinar/BStGS/VG Bild Kunst 2025

Und wie kommt man hin? Mit der Bahn geht’s eine knappe Stunde nach Prien, dann mit der Chiemseebahn zur Schiffsanlegestelle Prien/Stock und per Schiff – kostet extra – zur Insel (www.chiemsee-schifffahrt.de)

Eine Wanderung durchs Kaisertal

Hohe Kalkfelsen, grüne Bäume und die herrlich frische Bergluft begleiten Wanderer auf dem Weg zum Anton-Karg-Haus in Tirol.

Die Tour startet in Kufstein, am Eingang zum Kaisertal, welches man über etwa 280 Stufen erreicht. Bereits kurz nach den Stufen erhascht man das erste Mal die Sicht auf das wilde Massiv des Kaisergebirges.

Einen imposanten Blick hat man bei dieser Wanderung durchs Kaisertal zum Anton-Karg-Haus.
Einen imposanten Blick hat man bei dieser Wanderung durchs Kaisertal zum Anton-Karg-Haus. © imago

Der Weg führt an einigen Hütten und Bergbauernhöfen vorbei, am Kaiserbach entlang. Nach etwa acht Kilometern und 730 Höhenmetern erreicht man das Ziel, das malerische Anton-Karg-Haus, auch bekannt als Hinterbärenbad. Nach einer „Jause“ geht’s den gleichen Weg wieder zurück. Von München braucht man mit dem BRB RB 54 etwa eine Stunde und 15 Minuten nach Kufstein. Von dort nimmt man den Bus Linie 1 bis zur Haltestelle „Kaiseraufstieg“. 

Eine vergessene Künstlerin entdecken 

Man meint ja immer, heute sei alles durchgefieselt und echte Entdeckungen sowieso nicht mehr zu machen. Aber das stimmt halt nicht, und wenn es im Münchner Umland eine Adresse für gute Ausgrabungen gibt, dann das Schlossmuseum in Murnau. Sandra Uhrig und ihr Team haben vor Jahren schon Erma Bossi aus dem Hut gezaubert, und jetzt ist man fast noch mehr verblüfft über die fabelhafte Olga Meerson.

16-jährig kam die Russin 1901 nach München, um quasi am Puls der Zeit zu lernen. Etwa bei Wassily Kandinsky – zeitgleich mit Gabriele Münter übrigens. Olga taucht in die Schwabinger Bohème ein, verkehrt in Künstler- und Gelehrtenkreisen wie etwa bei den Pringsheims, wo die sie auch Thomas Mann begegnet.

Es ist angerichtet: Olga Meerson hat 1905, da war sie um die 20, dieses famose Stillleben gemalt.
Es ist angerichtet: Olga Meerson hat 1905, da war sie um die 20, dieses famose Stillleben gemalt. © Nikolaus Steglich, Starnberg

Es entstehen Stillleben und Porträts, wobei von Anfang an Meersons Gespür für Farben ins Auge sticht. Das beeindruckt auch Henri Matisse in Paris, bei dem sie sich traut, noch kühnere Kombinationen auf die Leinwand zu bringen. In den späten 1910er Jahren entstehen umwerfende Landschaften, Bilder von Fischerbooten, ein freches Stillleben mit einer schimmelnden Zitrone.

Man wundert sich tatsächlich, dass diese talentierte Malerin heute vergessen ist. Doch das hat freilich auch mit ihrem Freitod 1930 zu tun, Meerson war schwer depressiv. Umso erfreulicher, dass ihr Werk nun doch wieder zu sehen ist, und dazu passend im Umkreis des Blauen Reiters. Das Schlossmuseum liegt mitten in Murnau, den Bahnhof erreicht man von München aus in 55 Minuten. Dann geht man etwa 20 Minuten gemütlich zur Ortsmitte. Geöffnet ist auch am Pfingstmontag. 

Ein unvergesslicher Kino-Besuch in Endorf

Für ein Kino aus der Stadt fahren? Quatsch, sagen Sie? Dann waren Sie noch nicht in Bad Endorf in Marias Kino. Dieser Ort ist wirklich was für Kino-Liebhaber. Ein charmanter Saal, knarzende Holzdielen und Snackverkauf aus einem kleinen Fenster heraus. Das Kino ist wirklich eine Schau. Über Pfingsten läuft beispielsweise Ozean mit David Attenborough – eine Dokumentation über das Meer.

Wem das nicht reicht für einen Ausflug, dem sei die wenige Meter entfernt liegende Tapas-Bar Bodega El Andaluz empfohlen – ein uriges Lokal mit gut gelaunten Kellnern.

Dafür am besten verschiedene Tapas bestellen und untereinander teilen. Der Autorin ist besonders die Lende vom Ibérico-Schwein, mit Malagatrauben, Pinienkernen und Mandeln in Wein-Zimt-Sauce im Gedächtnis geblieben.

Wer danach verdauen muss, kann noch den Aussichtspunkt ansteuern. Vom Lokal ist dieser zu Fuß in etwa 20 Minuten erreicht. Am besten den Weg über Hofham wählen.

Das Schöne: Der Zug erreicht Bad Endorf in etwa einer Stunde. Von dort aus ist alles wunderbar erreichbar. Das Ganze lässt sich auch mit einem Besuch in Rosenheim verbinden (eine Haltestelle vor Bad Endorf). Dort lohnt aktuell der Lokschuppen mit einer Titanic-Ausstellung.

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