Paketposthalle: Münchner Hochhaus-Entscheid naht

Grüne und Schwarze sind dafür, die Münchner wieder zu befragen. Die CSU im Rathaus geht das Projekt nun konkret an. Die AZ erklärt, wie schnell nun alles gehen könnte.
Felix Müller
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So sollen die Türme der Paketposthalle aussehen. (Archivbild)
So sollen die Türme der Paketposthalle aussehen. (Archivbild) © Herzog & de Meuron

München - Mei, ist das schon wieder lange her. 2004 hatte man sich gerade so an den Euro gewöhnt, Deutscher Meister wurde ein Verein namens Werder Bremen - und die Münchner entschieden sich in einem von Alt-OB Schorsch Kronawitter initiierten Bürgerentscheid gegen Hochhäuser jenseits von 100 Metern. 21,9 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich - und sprachen sich mit einer hauchdünnen Mehrheit von 50,8 Prozent für den Plan Kronawitters aus.

Wie ein Entscheid heute ausgehen würde? Weiß kein Mensch. Aber vielleicht werden wir es bald erfahren. Denn nun kann es ganz schnell gehen mit einer Neuauflage.

Gibt es einen neuen Bürgerentscheid in der Hochhausfrage?

Der Chef der Rathaus-CSU, Manuel Pretzl, hat vor Wochen erklärt, für einen neuen Entscheid zu sein. Initiiert nicht durch ein Bürgerbegehren, sondern durch den Stadtrat. Und nun macht er ernst. Am Montag ließ Pretzl seine Stadtratsfraktion intern abstimmen. Eine große Mehrheit ist dafür. Nun will er das Gespräch suchen mit dem Bezirksverband seiner Partei und den anderen Fraktionen. "Am besten wäre, wenn alle mitmachen", sagt Pretzl. "Auch die SPD."

Dass eben das reichlich unwahrscheinlich ist, dürfte Pretzl am Ende wurscht sein. Denn gemeinsam mit den Grünen steht eine (ungewöhnliche) Stadtrats-Mehrheit ohnehin schon fest.

Entscheidung noch im diesem Jahr?

Auf AZ-Anfrage bekräftigte Bürgermeisterin Katrin Habenschaden am Montag: "Die Münchner haben damals die 100-Meter-Grenze beschlossen. Die Frage, ob sie heute noch zeitgemäß ist, sollten wieder die Münchner beantworten." Sie selbst hat eine klare Position: "Ob ein Hochhaus eine Bereicherung für ein Viertel ist, hängt für mich nicht davon ab, ob es 90 oder 110 Meter hoch ist."

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CSU-Mann Manuel Pretzl hofft, dass ein Bürgerentscheid die Debatte wieder für viele Jahre befrieden würde. Und will jetzt aufs Tempo drücken.

Schon im Juli, sagt er, könnte der Stadtrat entscheiden. Und die Bürger? "Zwischen Wiesn und Weihnachten!" Gut möglich also, dass sich die Hochhaus-Frage den Münchnern tatsächlich sehr schnell wieder konkret stellt. Sehr viel schneller auf jeden Fall als die Frage, ob Werder Bremen mal wieder Deutscher Meister wird.

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  • Ostbayer am 26.04.2022 11:09 Uhr / Bewertung:

    Ob sich da die Hochhausbefürworter Habenschaden und Pretzl nicht zu sicher sind.
    Selbst parteiintern gibt es bei den Parteien keine klare Pro-Hochhaus-Stimmung. Eher sind die Mitglieder ablehnet eingestellt.

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