Wiesn-Stadtrat: CSU mit Eigentor

AZ-Chefredakteur Michael Schilling über den neuen Wiesn-Stadtrat und das Postengeschacher in der CSU.
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AZ-Chefredakteur Michael Schilling über die CSU-Wahl des neuen Wiesn-Stadtrats.
dpa/AZ AZ-Chefredakteur Michael Schilling über die CSU-Wahl des neuen Wiesn-Stadtrats.

Der geneigte Leser stelle sich bitte eine Grundschule vor, zweite Klasse (viele können schon ein bisserl lesen und schreiben). Heute ist Klassensprecherwahl.

Der Otto bekommt die meisten Stimmen von seinen Mitschülern, und gerade als er sich mal richtig Freude will, da fährt ihm der (vermutlich begabtere) Richard dazwischen. Der ist so bockig, dass er die Wahl nicht gewonnen hat, dass er flucht, die Lehrerin schimpft, die Mitschüler rempelt, sich zu Boden wirft vor Ärger. Die Lehrerin hat ein Einsehen: Zum Trost darf der Richard im Sportunterricht künftig immer Kapitän sein, und er erhält aus der Klassenkasse jede Woche ein Fuchzgerl Milchgeld.

Weder Kinderkram noch zum Lachen

Verfehlte Pädagogik? Freilich. Undenkbar? Eigentlich auch. Wenn die CSU-Fraktion am Montag nicht ziemlich genau das gleiche abgezogen hätte. Weil Ratsherr Quaas auf seine Pleite bei der Wahl zum Wiesn-Stadtrat mit "persönlicher Verärgerung" reagiert, wie die CSU mitgeteilt hat, erhält er zum Trost zwei aufwandsentschädigte Ämter.

Das ist aber weder Kinderkram noch zum Lachen. Sondern bestätigt nur jene, die über Pöstchenpolitik lästern.

Im Kampf gegen Politikverdrossenheit hat die Münchner CSU gestern ein Eigentor geschossen.

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