Wieder Razzia! Diesmal bei den Wiesn-Schaustellern
Die Fahnder finden
München - Die Wiesn im Visier des Zolls: Am Mittwoch sind Ermittler wieder zu einer Razzia auf dem weltgrößten Volksfest angerückt. Diesmal filzten sie Schaustellerbetriebe und WC-Personal.
„Das Ergebnis ist erschreckend“, sagt Zollsprecher Thomas Meister nach der Aktion zur AZ. Bei der Hälfte aller geprüften Unternehmen – es waren 16 – seien Verstöße festgestellt worden.
Erst am vergangenen Dienstag hatten die Zöllner das Personal im Hackerzelt kontrolliert. Dabei ergab sich bei mehreren Sicherheitsleuten der Verdacht auf Scheinselbstständigkeit. Außerdem sollen nicht alle Ordner den Mindestlohn erhalten haben.
Jetzt also die Schausteller: 20 Beamte nahmen Karussell, Autoscooter und Wurfbuden unter die Lupe. Auch Toiletten-Reinigungskräfte wurden befragt. Fünfeinhalb Stunden dauerte die gesamte Aktion. Dabei entdeckten die Ermittler nicht nur Schwarzarbeiter in mehreren Betrieben. Auch Fälle von „Leistungsmissbrauch“ flogen auf. Das bedeutet: Arbeitslosengeld-Bezieher stehen in Verdacht, staatliche Hilfe eingestrichen – und trotzdem auf der Wiesn verdient zu haben. Zumindest ein Arbeiter der WC-Reinigung soll außerdem mit weniger als dem Mindestlohn abgespeist worden sein.
Der Zoll hat seine Wiesn-Strategie heuer verändert. „Früher haben wir viel im Verdeckten gearbeitet“, sagt Meister. Jetzt gehen die Einsatzkräfte mit Dienstkleidung raus und zeigen Präsenz in der Öffentlichkeit.
- Themen:
- Oktoberfest