Spezielles Spray gegen Corona: Hier wird ein Wiesn-Zelt virenfrei gemacht

Konkrete Hygienemaßnahmen gibt es heuer nicht auf der Wiesn, die Wirte können selbst darüber entscheiden. In einem der kleineren Zelte wappnet man sich während des Oktoberfests mit einem speziellen Spray gegen das Coronavirus.
Michael Schleicher |
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Durch das Spray sollen Corona-Infektionen verhindert werden.
Durch das Spray sollen Corona-Infektionen verhindert werden. © ProtectClean

München - Es ist wieder soweit: Am Samstag startet das Oktoberfest nach zweijähriger Abstinenz – dann heißt's wieder "O'zapft is!" auf der Theresienwiese.

Konkrete vorgeschriebene Corona-Regeln oder Hygienemaßnahmen gibt es auf dem diesjährigen Oktoberfest nicht. Zugangsbeschränkungen (etwa nur für Geimpfte), Maskenpflicht oder andere Vorgaben sucht man vergebens. Alleine schon, weil vieles davon aufgrund der Größe des Festes gar nicht durchzusetzen ist.

Wirte können selbst über Corona-Maßnahmen entscheiden

Was für das Festgelände gilt, gilt auch für die Zelte auf der Wiesn: Hier gibt es ebenfalls keine Vorgaben. Weil die Wirte aber das Hausrecht haben, können sie selbst über etwaige Hygienemaßnahmen entscheiden.

Eine besondere gibt es heuer in der Heimer Entenbraterei, eines der kleineren Zelte (rund 300 Plätze innen und 100 außen) auf dem Oktoberfest. Dort wurden wenige Tage vor dem Anstich sämtliche Oberflächen mit einem speziellen antimikrobiellen Spray beschichtet. Was das bringt? Vereinfacht gesagt: (Corona-)Viren und Bakterien können sich auf den besprühten Oberflächen nicht festsetzen – quasi eine dauerhafte Desinfektion.

Die Heimer Entenbraterei gehört zu den kleineren Zelten auf dem Oktoberfest.
Die Heimer Entenbraterei gehört zu den kleineren Zelten auf dem Oktoberfest. © ProtectClean

"Wir sind auf der Wiesn aktueller Vorreiter in Sachen innovativer präventiver Maßnahmen", sagt Wirt Ignaz Schmid im Gespräch mit der AZ über die Beschichtung der Firma "ProtectClean", die ihren Sitz in Grünwald, südlich von München, hat. Durch das Spray werde laut Schmid "die Hygienelücke zwischen den Reinigungs- und Desinfektionsphasen geschlossen". Dadurch seien Gäste und Mitarbeiter maximal geschützt.

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Alle Oberflächen im Wiesn-Zelt wurden besprüht

Am Dienstagabend beschichteten Mitarbeiter der Firma alle hygienesensiblen Bereiche im Zelt: Bänke, Stühle sowie der Thekenbereich wurden besprüht, aber auch alle Griffe, Handläufe, WC-Anlagen sowie die Eingangs- und Durchgangstüren. Schmid ist davon überzeugt, dass das Infektionsrisiko in seinem Zelt durch die Beschichtung "maximal reduziert" wird.

Das Spray wird in einer Schicht mit circa zehn bis 40 Mikrometer auf die Oberflächen aufgetragen. Nach etwa einer halben Stunde ist dann alles getrocknet und die Flächen können wieder ganz normal genutzt werden. Nach rund zwei Stunden hatten die Mitarbeiter im Zelt sämtliche Oberflächen besprüht.

Mit einem Spray wird die antimikrobielle Beschichtung aufgetragen.
Mit einem Spray wird die antimikrobielle Beschichtung aufgetragen. © ProtectClean

Je nach Beanspruchung hält die Beschichtung bis zu zwölf Monate, wie eine Sprecherin von "ProtectClean" auf AZ-Nachfrage erklärt. Weil auf der Wiesn aber mit einer deutlich stärken Belastung zu rechnen ist, wird die Wirksamkeit regelmäßig überprüft und gegebenenfalls nachgebessert. "Derzeit gehen wir aber davon aus, dass die Beschichtung über den Zeitraum der Wiesn hält", so die Sprecherin.

Wirt: Gäste erkundigten sich vorab nach Hygienemaßnahmen

Neben dem "Anti-Corona-Spray" hat Schmid noch weitere Maßnahmen ergriffen, um das Infektionsrisiko im Zelt zu minimieren – unter anderem stehen Desinfektionsspender an mehreren Stellen. Durch die feststehenden Bänke ist auch automatisch genügend Abstand zwischen den Besuchern garantiert.

Wirt Ignaz Schmid (l.) mit einem Zertifikat von ProtectClean.
Wirt Ignaz Schmid (l.) mit einem Zertifikat von ProtectClean. © ProtectClean

Viele Gäste hätten laut Schmid im Vorfeld bereits nach etwaigen Hygienemaßnahmen gefragt – wer ab Samstag nun in der Entenbraterei vorbeischaut, sieht unter anderem Schilder auf den Tischen, die auf das neue Spray-Verfahren im Zelt hinweisen.

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5 Kommentare
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  • der gute tscharlie am 17.09.2022 11:14 Uhr / Bewertung:

    Schön, wenn Tische und Stühle sauber sind. Aber eingesprüht mit einem Dauerspray heißt wohl eher das Gegenteil: dass sie nicht oder nicht richtig abgewischt werden. Sonst hat man ja das giftige Material im Lappen, statt auf dem Tisch. Überall wo dann Hände oder gar Besteck hinkommen, holt man sich seine Portion Desinfektionsmittel ab. Ob das gesund ist? Atemwegserkrankungen wie Corona verteilen sich derweil munter in der Luft, die so dampfig sein dürfte, wie eh und je.

  • katzundmaus am 17.09.2022 09:01 Uhr / Bewertung:

    Scheinbar hochgradig unbedenklich und geradezu gesund, wenn man die Schutzkleidung des Giftausbringers anschaut.

  • brauxtnix am 16.09.2022 21:37 Uhr / Bewertung:

    Und die Hendl, Haxen und Brezl werden auch eingesprüht.

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