Prinz Charles und der flotte Russe auf der Wiesn
Wieso heißt das Russenrad nicht Bayernrad? Weil die Idee für das Fahrgeschäft aus Russland stammt. Mit seinen 14 Metern war es für damalige Verhältnisse riesig. Bis um 1960 galt es als das größte transportable Riesenrad Süddeutschlands. Dabei ist die Größe gar nicht die Hauptattraktion. Vielmehr dreht es sich in überraschend flottem Tempo, wodurch die zwölf Gondeln ins Schaukeln geraten. Dazu tönt Musik aus der prachtvollen historischen Konzertorgel im Barock-Dekor, die vermutlich sogar älter als das Rad ist.
Eine weitere Besonderheit ist, dass das Rad von einem Salz-Anlasser wie vor über 90 Jahren angetrieben wird: Mit der Kurbel werden die Elektroden in salziges Wasser getaucht. Je tiefer sie sinken, desto schneller rotiert der Antriebsmotor.
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1925 beauftragte der Schuhmachermeister Josef Estell die Karussellfabrik Gundelwein im thüringischen Rutha mit dem Bau einer "Russischen Schaukel". Mittlerweile wird das Familiengeschäft in der dritten Generation von den Enkeln von Josef Estell betrieben. Sogar Prinz Charles ist bei seinem Wiesnbesuch Russenrad gefahren.
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