Oktoberfestbier zu teuer? Von wegen! Ein Résumé zur Wiesn 2025

Es war wieder einmal eine großartige Wiesn voller Euphorie, Freude, Genuss und Lebenslust. Die vorübergehende Sperrung des Geländes aufgrund einer Bombendrohung war eine notwendige Maßnahme und ein durchdachtes Signal zum Schutz aller Besucher und Beteiligten. Während dieser Stunden, in denen niemand wusste, ob das Fest erst am nächsten Tag oder schon in den Nachmittagsstunden wieder öffnet, hielten sich zahlreiche Mitarbeitende, Kellner und Schausteller in der Nähe des Festgeländes in auf, gingen spazieren, tranken gemeinsam Kaffee und warteten gespannt auf eine Ansage, die dann auch glücklicherweise erfolgte.
Bombendrohung und Überfüllungs-Chaos: Oktoberfest 2025 war Achterbahnfahrt
Einige Tag zuvor war es ja genau umgekehrt gewesen, da wurde die Theresienwiese wegen krasser Überfüllung geschlossen. Schwierig war hierbei eine KI-generierte Computerstimme, die zum Verlassen des Oktoberfestes aufrief und dadurch das bestehende Unbehagen nur erhöhte, da manche Menschen die Durchsage so interpretierten, als sei etwas Bedrohliches vorgefallen. Hinzu kam der Stromausfall eines Kettenkarussells, weshalb viele Leute in 80 Metern Höhe eine knappe Stunde auf ihren Karussell-Plätzen verharren mussten, nicht gerade eine schöne Situation, und für die Nerven eine heftige Herausforderung. Doch glücklicherweise geriet niemand in Panik, alle bewiesen ein Höchstmaß an Geduld.
Wie konnte diese Überfüllung am seit Jahrzehnten vollsten Wiesntag, zu dem traditionell viele begeisterte Besucher aus Italien anreisen, passieren? Ein Grund könnte die „erweiterte Reservierungspolitik“ einiger, zum Glück nur weniger Wirte sein, die den Hals nicht voll genug bekommen können und aus den üblichen zwei Reservierungszeiten (eine tagsüber, eine abends) kurzerhand drei gemacht haben.
Also beispielsweise von 11:00 bis 14:00 Uhr, von 14:30 Uhr bis 17:00 und von 18:00 bis 22:30 Uhr. Logischerweise jedesmal mit der üblichen Mindestabnahme von 20 Maß, 10 Hendln und 10 Verzehrgutscheinen. Schuld an der Überfüllung haben also nicht die Sicherheitskräfte an den Eingängen, die automatisch bei zu vielen Besuchern das Gelände sperren, sondern der Umstand, das nachmittags zweimal die vorherigen Gäste das Zelt verlassen müssen, während gleichzeitig die neu erwarteten Gäste vor der Tür stehen. Gäbe es wie eh und je in allen Zelten nur zwei Reservierungszeiten, käme es voraussichtlich nicht zu derartigen Überfüllungen.

Bier zu teuer? Von wegen!
Apropos Überfüllung: es gibt leider nach wie vor Menschen, deren Lieblingsthema der Bierpreis und das Einschenken zu sein scheint. Man kann von Glück sprechen, dass der Bierpreis bei freiem Eintritt des regulären Oktoberfests, höchsten Ansprüchen, massiven Kosten für Auf-, Abbau und Lagerung der Festzelte, erstklassiger Bierqualität und größtem Unterhaltungsfaktor nach wie vor so günstig bleiben kann.
Mit Verlaub. Einzelne Unkenrufer fotografieren manchmal sogar explizit als „Schaumige“ bestellte Krüge ab und stellen sie in die sozialen Netzwerke mit Bemerkungen wie „Das bekommt man in München für 15,- €!“ Mittlerweile sollte es doch jeder wissen: Eine Schaumige ist eine mit viel Schaum gefüllte Maß Bier, quasi eine Art „Schlagobers-Dessert“ für Feinschmecker.

Der „Schnitt“ oder „Pfiff“ ein im Idealfall nur mit Schaum gefülltes Glas, oft der klassische Willibecher oder ein Viertelliterglas. Gäste, die Schaumige oder Schnitt bestellen, erwarten keine klar definierte Menge, und denken erst recht nicht an den Eichstrich. Sie möchten einfach ein Bier mit viel Schaum, eine in Tschechien zum Kulturgut zählende Leidenschaft, die manche Kenner auch auf dem schönsten und größten Volksfest der Welt zelebrieren.